Braunschweig. Im Harz sterben nicht die Wälder, sondern die alten Bäume. Nationalpark-Sprecher Friedhart Knolle redet Klartext im Outdoor-Podcast „Draußen“.

Wie ist es wirklich bestellt um den Naturraum Harz, wie gravierend sind die Probleme, die der Klimawandel dem nördlichsten deutschen Mittelgebirge beschert? Und wie sieht die Zukunft des Harzes aus? In zwei Folgen unseres „Draussen“-Podcasts wird diesen Fragen intensiv auf den Grund gegangen. Zunächst geht es um die Ökologie und den naturräumlichen Wandel des Harzes, der längst schon begonnen hat. Diese Episode ist ab dem 22. April verfügbar. Im zweiten Teil des Gesprächs mit Friedhart Knolle stehen der Tourismus im Harz und das Verhalten der Touristen im Mittelpunkt.

Menschen weinen beim Anblick der Bäume

„Ich habe Menschen heulen sehen“, erzählt der Nationalpark-Sprecher im Podcast und meint damit Reaktionen von Wanderern beim Anblick der kaputten Fichtenbestände rund um den Brocken. Auslöser für das massenhafte Absterben des Harzer „Brotbaums“ sei die Klimakrise. Das Wort Klimawandel nimmt Knolle nicht in den Mund, für ihn ist das eine gezielte Untertreibung, die den Ernst der Lage kaschieren soll.

Die Fichte erliegt der Klimakrise

„Draussen“-Podcaster Michael Strohmann und Nationalpark-Sprecher Friedhart Knolle haben sich ausführlich über die kritische Situation des Harzes unterhalten.
„Draussen“-Podcaster Michael Strohmann und Nationalpark-Sprecher Friedhart Knolle haben sich ausführlich über die kritische Situation des Harzes unterhalten. © Saskia Heike

Die Klimakrise sorge für eine Trockenheit, der die Fichte nicht gewachsen sei. Der Wassermangel sei Bestandteil der Klimakrise. Ohne genügend Wasser aber könne die Fichte nicht genügend Harz produzieren, um sich gegen den Borkenkäfer zu wehren. „Der Wald der Zukunft wird im Harz ganz anders aussehen“, sagt Knolle. Es werde Baumarten geben, die mit der Trockenheit besser klar kommen.

Viel zu langsamer Ausstieg

Das schlimmste Szenario, die Entwaldung, mag sich Knolle nicht vorstellen. Leider jedoch seien wir immer noch dabei, nur die Symptome der Klimakrise zu kurieren. „Die Hauptursachen möchte niemand kennen“, bemängelt der Nationalpark-Sprecher und meint damit den seiner Meinung nach viel zu langsamen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe.

Knolles ausführliche und aufrüttelnde Analyse ohne Beschönigungen können Sie ab dem 22. April im „Draussen“-Podcast hören.