Der Autoexperte beschreibt einen radikalen Wandel: Nicht mehr China lernt von VW, sondern die Wolfsburger von den Chinesen.

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Verkehrte Welt? Nein, neue Realität. Kamen einst chinesische Studenten und Ingenieure nach Deutschland, um hier zu lernen und abzuschauen, was unter „Made in Germany“ zu verstehen ist, haben sich die Zeiten inzwischen radikal verändert. Das gilt ganz besonders auch für Volkswagen. Noch vor einigen Jahren habe sich die deutsche Wirtschaft Sorgen gemacht, dass ihre Innovationen von den Chinesen kopiert wird, sagt Professor Stefan Bratzel im neuen Podcast „Streitpunkte“ unserer Zeitung. „Jetzt gehen wir da hin und arbeiten mit chinesischen Start-ups zusammen und freuen uns, Technologie von diesen Playern zu übernehmen“, ergänzte Bratzel, der das Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach leitet. Unter diesen Vorzeichen sei die vor wenigen Wochen vorgestellte neue Chinastrategie des Wolfsburger Autobauers zu sehen. VW will in China viel mehr als bisher mit chinesischen Experten für Digitalisierung und autonomes Fahren kooperieren. Bratzel: „Vielleicht kann man sogar sagen, man nutzt jetzt auch ein Stück weit die Erfahrungen mit China, mit den chinesischen Playern, die hoch wettbewerbsfähig sind, um selber davon zu lernen. Wie können wir quasi diese Geschwindigkeit, die China vorlebt, wie können wir das eben auch in Deutschland umsetzen?