Groß Gleidingen. Die Ortsbürgermeisterin greift aber den Hinweis auf schlechte Busanbindung nach Vechelde auf. Einst scheiterte ein Busangebot mangels Nachfrage.

Der Bahnübergang, an dem sich bei geschlossenen Schranken oft genug Autoschlangen bilden, oder die ewige Forderung nach einer Querungshilfe auf der Timmerlaher Straße (Landesstraße 413) – das sind „Juckepunkte“ in Groß Gleidingen. Nun wird im Ort Kritik an der „schlechten Busanbindung“ an den Hauptort Vechelde laut. Von einer „abgehängten, vernachlässigten Ortschaft“ – wie es ebenfalls aus Groß Gleidingen zu hören ist – will aber Ortsbürgermeisterin Bärbel Kuschnik keineswegs sprechen.

„Wegen der Busanbindung nach Vechelde bin ich von Groß Gleidingen nicht angesprochen worden“, versichert Bärbel Kuschnik – seit 14 Jahren in dem Dorf mit seinen rund 720 Einwohnern die Ortsbürgermeisterin. Zuletzt sei sie zu Gast gewesen beim Seniorenkreis. „Dort haben sie mich hingewiesen auf die schlechte Straßenbeleuchtung an der Brinkstraße im Bereich Dorfgemeinschaftshaus“, erzählt die Sozialdemokratin. Die Busverbindungen seien aber kein Thema gewesen.

„Wenn die Groß Gleidinger etwas auf dem Herzen haben, sollten sie die Ortsratsmitglieder ansprechen oder ihre Anliegen in den Ortsratssitzungen vorbringen“, appelliert Bärbel Kuschnik an die Bevölkerung. In Sachen Busanbindung verweist die 62-Jährige auf ein besonderes Angebot der Gemeinde vor Jahren: Im April 2011 ist die Kommune mit der von ihr finanzierten Buslinie 516 gestartet, mit der die Süd-Ortschaften der Gemeinde an den Hauptort Vechelde angeschlossen worden sind – der Bus fuhr von Groß Gleidingen über Sonnenberg, Wierthe, Alvesse, Vallstedt und Köchingen bis nach Vechelde und Wahle. Bezahlt hat die Gemeinde dafür rund 32.000 Euro im Jahr. Allerdings: Bereits zum 1. Januar 2013 hat die Kommune die Buslinie eingestellt – aufgrund der sehr geringen Nachfrage. „Es hat sehr viele Leerfahrten gegeben“, erinnert sich Vechelder Bürgermeister Ralf Werner. Teilweise seien nur zwei, drei Gäste pro Woche im Bus gewesen.

„Sollte es inzwischen aber mehr Bedarf an einer solchen Buslinie geben, würden wir das aufgreifen“, verspricht Bärbel Kuschnik – denkbar sei eine Umfrage in Groß Gleidingen, um die Nachfrage zu ermitteln. Werner verweist allerdings darauf, dass es heute für die Groß Gleidinger die Buslinie nach Vallstedt gebe; dort könne man in den Bus nach Vechelde umsteigen. Und die Buslinie Lengede/Vechelde bediene nun Orte wie Bodenstedt. Bärbel Kuschnik ergänzt: Der Bus in Richtung Vechelde fahre vom Spielplatz in Groß Gleidingen ab. Im Übrigen setzt sie sich seit langem beim Regionalverband Großraum Braunschweig für ein Kurzstrecken-Busticket ein, damit die Groß Gleidinger (günstiger) nach Braunschweig kämen – vergeblich.

Bärbel Kuschnik ist überzeugt: „Unsere Anliegen in Groß Gleidingen werden von der Gemeinde berücksichtigt.“ Eine Lösung in Sachen Bahnübergang sei aber höchst kompliziert: Eine Untertunnelung sei baulich nicht möglich; eine Umgehungsstraße für Groß Gleidingen sei so eine Sache, denn die „macht dann sicherlich auch nicht jeden glücklich“. Und die Querungshilfe auf der Timmerlaher Straße sei eine Landesangelegenheit.