Denstorf. Die CDU meint, die vier Neubauten passten ins Ortsbild – die Grünen sehen das anders. Bis Ende Mai 2020 sollen alle Gebäude bezugsfertig sein.

Selten sind bei einem Vorhaben in der Gemeinde Vechelde die Meinungen so weit auseinandergegangen wie beim Bau der vier Mehrfamilienhäuser im Bereich Krugstraße/Heinrichstraße/Wasserkamp in Denstorf – und daran hat sich auch jetzt nichts geändert, da dieses Millionenprojekt rasant vorangeschritten ist.

„Aus unserer Sicht ist es kein Fehler gewesen, den Bau dieser Wohnhäuser zu ermöglichen“, bilanziert Enrico Jahn (CDU), Ortsbürgermeister in Denstorf/Klein Gleidingen. Im Ortsrat hatte sich die CDU und größtenteils die SPD für das Vorhaben ausgesprochen. Martina Goetzke von der Denstorfer Initiative „Krugstraße 11“ hingegen hat den Bau abgelehnt und fühlt sich bestätigt: „Diese vier Mehrfamilienhäuser passen nicht ins Ortsbild.“ Ein anderer Anlieger beschreibt die Problematik so: „In der Realität sehen solche Häuser oftmals mächtiger aus, als man es vorher anhand der Zeichnungen einschätzen kann.“

Fakt ist aber: Die vier umstrittenen Wohnhäuser mit insgesamt 33 Eigentumswohnungen, je einem Kellerraum sowie 33 Tiefgarageneinstellplätzen werden gerade gebaut. Und dieses Millionenprojekt befindet sich im Zeitplan: „Im nächsten Jahr sollen Ende Mai alle vier Mehrfamilienhäuser bezugsfertig sein“, verkündet Friedhelm Ahler, Geschäftsführer der „Ahler Immobilien GmbH“ mit Sitz in Braunschweig, die dieses Millionenvorhaben stemmt. Im April dieses Jahres hat das Unternehmen mit dem Bau begonnen: Das südlichste der vier Wohnhäuser – direkt an der Heinrichstraße gelegen – ist bereits bis auf ein paar Innenarbeiten fertig gestellt. Was noch fehle, seien Türen und Malerarbeiten. Zudem müsse aber noch die Außenanlage hergerichtet werden, so dass „die Bewohner trockenen Fußes in das Haus kommen können“, ergänzt Ahler. Einzugstermin für dieses südlichste Objekt könne im nächsten Jahr Ende Januar/Anfang Februar sein.

Das eine mittlere Mehrfamilienhaus steht bereits als Rohbau: Fassaden und Estricharbeiten stehen dort nun an. Beim anderen mittleren Mehrfamilien beginnen die Erdgeschossarbeiten. Was dann noch folgt, ist das vierte Gebäude – ganz im Norden an Krugstraße.

Martina Goetzke ist überzeugt: Entgegen der ursprünglichen Ansage aus dem Vechelder Rathaus hätten die vier Mehrfamilienhäuser „keineswegs den Charakter eines alten landwirtschaftlichen Hofs“ – ein solcher zerfallener Hof ist für diese Neubauten auch entfernt worden. Die Denstorferin, die für die Grünen im Vechelder Gemeinderat sitzt, wiederholt ihren Vorschlag: Auf dem Gelände im Bereich Krugstraße/Heinrichstraße/Wasserkamp hätte die Gemeinde lieber einen Kindertagesstätte bauen sollen – diese wird nun im Ort am Mölderweg errichtet.

Insbesondere wegen der Höhe der vier zweieinhalbgeschossigen Mehrfamilienhäuser hat die Initiative „Krugstraße 11“ dieses Vorhaben abgelehnt. Laut Bebauungsplan dürfen die vier Gebäude maximal 11,80 bis 13,80 Meter hoch sein. „Diese vier Mehrfamilienhäuser verändern zwar das Ortsbild“, räumt Jahn ein. Aber sie fügten sich „in Höhe und Größe durchaus ein ins Ortsbild“. Der Christdemokrat hoffe, dass sich „die Bewohner dieser Häuser ähnlich gut ins Dorfleben integrierten wie diese Gebäude ins Ortsbild“.

Ahler zufolge hat seine GmbH 31 der 33 Eigentumswohnungen bereits verkauft. „Das spricht für die Attraktivität dieser Immobilien“, ist Jahn überzeugt. Nach eigener Aussage investiert die GmbH in das Denstorfer Projekt sechs, sieben Millionen Euro.

„Die Mehrfamilienhäuser sind genauso, wie ich sie mir vorgestellt habe“, betont Harald Weber, CDU-Ortsratsmitglied und Befürworter dieses Vorhabens. Augenscheinlich passten die Neubauten von ihrer Höhe in das Ortsbild.