Vechelde. Ebenfalls in Neubaugebieten wollen die Christdemokraten den Bau von Regenwasserzisternen vorschreiben. Die SPD nimmt diese Diskussion an.

In Berlin hat die Große Koalition von CDU und SPD gerade das viel diskutierte Klimapaket vorgelegt, da unternimmt die CDU-Fraktion im Vechelder Gemeinderat einen ähnlichen Vorstoß: „Klimaschutz in kleinen Schritten in der Gemeinde“, haben die Christdemokraten ihren Antrag überschrieben, der sich mit Themen wie Wassersparen, Grün statt Schottergärten und Umweltverschandelung befasst.

Eigentlich Themen, denen sich in Zeiten wie diesen die Politik nicht verschließen kann. Romec Manns, Chef der SPD-Fraktion im Vechelder Gemeinderat, wirft der CDU allerdings vor, in ihrem Antrag nicht konkret genug zu sein – da lässt sich dessen Gegenspieler Uwe Flamm (CDU) nicht lange bitten und präzisiert die Forderungen in dem CDU-Papier:

• „Regentonnen für jedes Grundstück bieten Wasserreserven“: Flamm zufolge soll die Gemeinde ab sofort beim Verkauf von Wohnbaugrundstücken in die jeweiligen Kaufverträge den Bau von Zisternen auf den jeweiligen Grundstücken vorschreiben; die Größe dieser Behälter könnte vier Kubikmeter betragen. Dem Wahler zufolge hat die Kommune das einst in dem Wohngebiet getan, in dem er heute lebt. „Die jeweiligen Hausbesitzer müssen die Zisternen auf ihrem Grundstück bezahlen“, setzt der CDU-Mann hinzu. „Der verunsicherte Blick auf sinkende Wasserpegel in Flüssen und Talsperren, auf Grundwassermengen und -qualität vor Ort und beängstigende meteorologische Vorhersagen sorgen nicht für eine verbesserte Wasserversorgung“, hebt die CDU in ihrem Antrag hervor. Notwendig sei daher „eine Wasserspeicherung bei den gemeindeeigenen Immobilien und entsprechend bei jedem Bürger vor Ort durch Regentonnen/ Zisternen in Neubaugebieten“.

• „Grüne Bäume und Beete statt Schottergärten sorgen für saubere Luft“: Das „Abholzen des Regenwalds“, die „ständige Steigerung der Versiegelung von Anbauflächen“ und die „Verringerung von Ackerflächen durch Bebauung“ erhöhen laut dem CDU-Antrag nicht die „hoffnungsvolle Sichtweise in die Zukunft für unsere junge Generation“ – „deshalb fordern wir, grüne Bäume an vielen ungenutzten Plätzen in unseren Ortschaften, Gärten mit bepflanzten Beeten statt mit Schottergärten sowie neue Straßenbäume statt Abholzung“. Auf Nachfrage unserer Zeitung setzt Flamm hinzu: Auch hier müsse die Gemeinde bei der Veräußerung von Wohnbaugrundstücken ausdrücklich ein „Verbot von Schottergärten“ auf den jeweiligen Grundstücken die Kaufverträge aufnehmen.

• „Weniger Plastik entlastet unsere Welt“ – zu dem Punkt heißt es im CDU-Antrag: „Ständige Hiobsbotschaften, die uns über die steigende Meeresbelastung und -verschmutzung sowie die damit verbundenen gesundheitlichen Schäden der Tierwelt und der Menschheit in Atem halten, sollten uns unbedingt ermuntern, Eigeninitiative vor Ort zu entwickeln.“ Dies könne „bei der Vermeidung von Plastik bei Gemeindeveranstaltungen beginnen und bei Ordnungswidrigkeitsgebühren für das Wegwerfen von Zigarettenkippen/-filtern enden“. Beim letzten Punkt – dem Wegwerfen von Zigarettenkippen/-filtern – sei die Rathausverwaltung gefordert, entsprechende Kontrollen durch ihre Mitarbeiter in der Gemeinde vorzunehmen, setzt Flamm auf Nachfrage hinzu. Ansonsten bleibe es bei dem Appell an die Bevölkerung, das Wegwerfen von Unrat und Müll dringend zu unterlassen.

„Wir werden über den CDU-Antrag diskutieren“, kündigt Romec Manns an – wie Flamm hat er die Erwartung, dass dies am Dienstag, 22. Oktober, in öffentlicher Sitzung im Umwelt- und Planungsausschuss geschehen wird. Für die SPD, die im Gemeinderat das alleinige Sagen hat, stellt Manns aber fest: „Die Gemeinde Vechelde macht bereits seit Jahren viel, was in anderen Kommunen erst jetzt getan wird.“ Als Beispiele nennt der Sozialdemokrat die energetische Gebäudesanierung, die Umstellung von Heizungsanlagen sowie die Hackschnitzelanlage (Holz) für die Heizung und Wassererwärmung im Vechelder Dornbergcarree. Noch nicht vom Tisch sei zudem die SPD-Forderung nach einer Bürger-Windenergieanlage.