Wahle. Der Hof Brenneke lädt Vechelder Kindergartenkinder ein und zeigt ihnen, wie wertvoll der Erdboden ist und für wen er das Zuhause ist.

Auch das „Wetter der Landwirte“ – Regen – kann die 18 Kindergartenkinder der Vechelder Kindertagesstätte (Kita) Köchinger Straße in Vechelde nicht davon abhalten, nach Wahle zu wandern – zum Hof der Familie Brenneke. Denn was die Mädchen und Jungen dort erwartet, ist spannend: alles Wichtige über den „Boden“.

In der Scheune des Bauernhofs sitzen die Kinder gebannt vor übereinandergelegten Decken: Die große hell- und dunkelblaue symbolisiert die Sonne und die Wolken. „Und wohin geht der Regen?“ fragt Landwirtsfrau Stefanie Brenneke – passend zum Wetter. „In die Erde“, antworten die Kinder prompt – Volltreffer. Die braune Decke stellt den Erdboden dar – und auf ihr wird es sehr schnell voll mit unterschiedlichsten Gegenständen. Denn es geht nun Schlag auf Schlag: Wer wohnt im oder auf dem Boden? Regenwürmer, Tausendfüßer, Asseln, aber auch Maulwürfe, Füchse, Kaninchen, Mäuse und viele mehr – alle Bewohner landen auf der „Erd-Decke“, dargestellt auf kleinen Schilder oder als Stofftiere. Erstaunlich gut kennen sich die Mädchen und Jungen aus – schließlich werden viele von ihnen zu Hause einen Garten haben und sie haben schon mal den Wald besucht.

Das Fragespiel geht weiter, und die Kinder machen begeistert mit – sicherlich auch deshalb, weil sie Erfolgserlebnisse in Form richtiger Antworten feiern können: „Was befindet sich noch alles in der Erde oder auf ihr drauf?“ fragt Gastgeberin Stefanie Brenneke. Pflanzen wie Bäume, Unkraut und Gräser, aber auch Laubblätter und Steine – „bitte nicht fallen lassen“. Vieles davon ist auf der „Erd-Decke“ zu sehen, eine Wurzel steht für die Bäume. Auch Pilze (aus Kunststoff) kommen hinzu.

Zweimal im Jahr besuchen die Kinder der Kita Köchinger Straße den Hof Brenneke – einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. „Die Mädchen und Jungen waren schon ganz aufgeregt – so ein Ausflug ist immer spannend für sie“, erzählen die Erzieherinnen Dunja Bärenz und Ute Bitt. Das Schöne an diesen Veranstaltungen auf dem Bauernhof sei, dass sie sehr anschaulich aufgezogen werden: Für die Kinder gebe es immer etwas zum Anfassen.

Für Stefanie Brenneke wiederum ist es wichtig, den Mädchen und Jungen ihre Umwelt näher zu bringen, ihnen zu zeigen, welchen Einfluss die Natur auf die Menschen hat. „Für uns Landwirte ist der Boden das wichtigste Gut“, betont sie – der Hof Brenneke betreibt Ackerbau: „Wir denken in Generationen – einen Trecker kann man neu kaufen, wenn er kaputt ist.“ Beim Boden sei das jedoch nicht möglich. Wobei Erdboden nicht gleich Erdboden ist: Es gibt welchen, der knirscht und durch den das Wasser gut durchläuft (Kies); und es gibt welches, der sich zu Bällen/Kugeln formen lässt und durch den das Wasser nur schwer durchkommt (Lehm). Auch das lernen die Kinder an diesem Tag – oder haben sie es längst schon gewusst?