Wahle. Das eintägige Seminar gibt Antworten auf viele Fragen und endet mit einem Zertifikat für die 14 Mädchen.

Wer auf Kinder aufpassen möchte, benötigt Sicherheit im Umgang mit den Kleinen, muss etwas über rechtliche Hintergründe wissen und pädagogisches Wissen im Gepäck haben bei seinem Einsatz als Babysitter. Deshalb hat die Diakonin Carina Dohmeier von der Vechelder Propsteijugend ein eintägiges Seminar für Jugendliche in Wahle angeboten.

Das Seminar richtet sich sowohl an Neulinge, als auch an Erfahrene, die mehr Wissen erlangen wollen. 14 Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren nehmen teil, am Ende der Veranstaltung haben alle ein Zertifikat als Babysitter erhalten.

Jule (17) und Josie (17) erzählen beim Erfahrungsaustausch von ihren ersten Einsätzen als Babysitter. „Wir haben zusammen auf einen siebenjährigen Jungen aufgepasst, und manchmal kamen wir auch an unsere Grenzen – insbesondere, wenn es um Süßigkeiten ging“, berichtet Jule. Für die beiden Jugendlichen ist der Kursus in Wahle wertvoll, weil sie Tipps und Tricks kennen gelernt haben, wie solche Situationen zu händeln sind. „Toll ist – es geht auch locker, Grenzen zu setzen“, weiß Josie nun.

Für Carina Dohmeier ist das Vermitteln von Wissen im Umgang mit Kindern eine Herzensangelegenheit. Zunächst erarbeiten die Mädchen Ideen für die Altersgruppen eins bis drei, drei bis sechs und sechs bis zehn Jahre. Die Betreuungsgruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse, die ein guter Babysitter kennen sollte: Wie gehe ich mit Trotzsituationen um? Was mache ich, wenn das Kind weint? Was kann ich mit den Kleinen oder bereits Älteren unternehmen?

Die Babysitter bekommen Anregungen, die ihnen bei ihrer Arbeit viele Gestaltungsmöglichkeiten an die Hand geben. Maja (16) findet es spannend zu erfahren, dass sie auch mit den Kids in den Zoo gehen könnte. „Ich finde auch die Idee spannend, Geschmacksspiele zu machen – vor allem ist die Umsetzung einfach“, sagt die 16-Jährige.

Für die 14-jährige Karina – ein Neuling – gibt der Kursus Sicherheit. „Ich war noch etwas verunsichert, ob ich mir das zutrauen kann“, verrät sie. „Sicherheit und Zutrauen sind ganz wichtig, wenn man die Rolle des Babysitters einnimmt“, erklärt Diakonin Dohmeier.

Die Teilnehmerinnen wollen nicht nur ihren Wissensschatz erweitern, sondern auch etwas über die Kontaktaufnahme zu Eltern mit Kindern erfahren. Paula (15) sagt: „Ich wohne neben einem Kindergarten – da könnte ich gut auf Eltern treffen, die eine Aufpasserin brauchen. Ehrlich – der Kursus gibt mir den Mut, mit der Tätigkeit mein Taschengeld aufzubessern.“

Auch die Entlohnung ist Thema im Babysitterkursus. Die Jugendlichen erfahren, dass sich der Stundenlohn bei zehn Euro bewegen sollte: Allerdings sei das eine Absprache zwischen den Eltern und der Babysitterin. „Vereinbarungen zu treffen, gehört zu den wichtigen Regeln in diesem Job“, ist Carina Dohmeier überzeugt. Als Tipp erhalten die Babysitterinnen eine Checkliste, in der die wichtigsten Punkte festgehalten sind: Wann und wie oft passe ich auf? Unter 15-Jährige sollten nicht mehr als zwei Stunden Babysitten; und auch nur von 8 bis 18 Uhr. Über 15-Jährige können sich um Kinder von 6 bis 20 Uhr kümmern, in den Ferien bis zu acht Stunden am Tag. Der Job unterliegt dem Jugendarbeitsschutzgesetz. Auch über rechtliche Aspekte beispielsweise bei Unfällen klärte Diakonin Carina Dohmeier auf.