Vechelde. Die Albert-Schweitzer-Hauptschule hat zudem mit Georg Burmeister einen Spieler der Braunschweiger „Lions“ als Paten gewonnen.

. Verschiedene Nationen – lassen es sieben oder acht sein – spielen bei den „Lions“ in Braunschweig, einem deutschen Topteam im „American Football“. Zu ihnen gehört auch Georg Burmeister, ein Deutscher, der versichert: „Um Großes zu schaffen, muss man zusammenhalten“ – das gilt im Sport wie auch sonst im Leben. Zusammenhalten ungeachtet der Staats- oder Religionszugehörigkeit, ungeachtet der Hautfarbe. Aus Überzeugung übernimmt daher Burmeister die Patenschaft für die Vechelder Hauptschule, die sich nun ganz offiziell „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen darf.

„Nicht wegschauen – hinschauen“ und „Mit Unbehagen zustimmen – Nein“: Solche Slogans sind bei der Feier am Montag zu lesen, in der die Albert-Schweitzer-Hauptschule aus den Händen von Udo Fiedler (Landesschulbehörde) die Urkunde und das Schild für die Aufnahme in den Kreis der „Schulen ohne Rassismus“ entgegengenommen hat.

Die Rektorin Sabine Wenzel verdeutlicht: Im Kampf gegen Ausländerhass sei für jeden einzelnen „Mut wichtig – Mut haben, Mut zeigen“. Seit Jahren arbeitet die Vechelder Hauptschule daran, den Mädchen und Jungen Courage zu vermitteln, damit „Rassismus in unserer Schule keine Schule macht“. Von den knapp 130 Schülern hätten rund 15 Prozent einen Migrationshintergrund: Sie alle sollen verinnerlichen, „Stopp“ zu sagen bei Diskriminierung und Beleidigungen jeglicher Art – sei es wegen der Hautfarbe, der Kleidung, der Herkunft oder der Religion.

Nach Fiedlers Worten ist diese Auszeichnung kein Selbstläufer, auch wenn es inzwischen bundesweit rund 2500 „Schulen ohne Rassismus“ gebe und niedersachsenweit rund 300. Wichtig sei vielmehr eine über Jahre gelebte Kultur der Toleranz und Inklusion. Ausdrücklich lobt der Dezernent in der Feier die Vechelder Albert-Schweitzer-Schule für ihr „großes Engagement“ im Kampf gegen den Rassismus. Die Auseinandersetzung mit Ausländerfeindlichkeit höre aber in der Schule nicht auf; vielmehr sollten die Mädchen und Jungen das auch außerhalb der Schule weiterleben – die richtige Lebenseinstellung sei gefragt. Fiedler warnt jedoch auch davor, sich „dabei in Gefahr zu begeben“, sinnvoller sei es, sich in bestimmten Situationen Hilfe zu holen. Kritisch wendet er sich den „Sozialen Medien“ zu: „Nehmt das nicht alles nur so hin.“

Als eine „Herausforderung“ bezeichnet die Schülervertretung das Einschreiten gegen Rassismus im Alltag: Manchmal sei das sogar „eine schwierige Aufgabe“, doch es lohne sich wegen der gemeinsamen Aktionen wie dem internationalen Schulfrühstück. Sabine Wenzel spricht bei den Kindern mit Migrationshintergrund von einem „Schatz, von dem wir alle profitieren“ – sie meint damit das gegenseitige Kennenlernen der verschiedenen Kulturen und nicht zuletzt der Kochkünste. Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ steht auch für ein gutes Netzwerk dieser Schulen, in dem untereinander Erfahrungen und Meinungen ausgetauscht werden können.

Georg Burmeister jedenfalls steht im Wort: Als Pate verspricht er, gerne wieder in der Hauptschule vorbeizuschauen und den Schülern das „American Football“ näherzubringen. Denn Sport – das gilt für die „Lions“ wie für die Vechelder Schüler – bringt die verschiedensten Menschen zusammen.