Vechelde. Jörg Hollstamm wehrt sich gegen weitere Wohnbaugebiete in dem Ort, wie sie in der Bauflächenentwicklungsplanung vorgesehen sind.

. „Bauflächenentwicklungsplanung 2030“ – hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt sich ein brisantes Thema: Gemeinsam haben die Vechelder Rathausverwaltung und ein Braunschweiger Planungsbüro in diesem Papier dargestellt, wo in der Gemeinde noch Wohnbau- und Gewerbeflächen ausgewiesen werden könnten. Am Dienstag berät darüber der Vechelder Umwelt- und Planungsausschuss.

„Leider ist diese Planung vorher nicht in den Ortsräten vorgestellt worden“, kritisiert Jörg Hollstamm (SPD), Ortsbürgermeister in Wahle, wo zwei große Wohnbaugebiete mit insgesamt rund 230 Bauplätzen entstanden sind beziehungsweise gerade entstehen.

Da Vechelde, Wahle und Vechelade als Grundzentrum zusammengefasst werden, sind dem Plan zufolge bis zum Jahr 2030 weitere Wohnbaugebiete in Wahle vorgesehen (wir berichteten). Hollstamm kritisiert das, denn er befürchtet ein „extremes überproportionales Bauflächenwachstum“ in seinem Ort, das „unsere dörfliche Struktur überbelastet und Landschaftsflächen in unverhältnismäßigem Umfang vernichtet“. Und weiter: „Die soziologische Frage, wie Wahle als Gemeinschaft die extremen Zuwächse bisher verkraften konnte und künftig soll, wird im Bauflächenentwicklungsplan nicht aufgeworfen und untersucht oder in den politischen Gremien aufgenommen“. Trotz der „gravierendes Betroffenheit“ werde der Ortsrat Wahle zur Bauflächenentwicklungsplanung nicht angehört – somit könnten die von diesem Gremium bereits vorgebrachten Gegenargumente „nicht gewichtet“ werden. Der Ortsbürgermeister empört: „Faktisch wird Wahle schlicht überrollt und unter Nichtbeachtung jeglicher dörflicher Strukturen von den zustimmenden Ausschuss- und Ratsmitgliedern einfach vergewaltigt.“

Der Vechelder Umwelt- und Planungsausschuss befasst sich am Dienstag, 25. Juni, ab 17 Uhr in öffentlicher Sitzung im Vechelder Bürgerzentrum unter anderem mit der „Bauflächenentwicklungsplanung 2030“.