Sierße. Das Tragkraftspritzenfahrzeug gibt es in echt, als Kuchen und als Modell. Gemeindebrandmeister Peter Splitt wurde verabschiedet.

. Die Übergabe eines Tragkraftspritzenfahrzeugs in gleich dreifacher Ausführung und die Verabschiedung eines führenden Feuerwehrmanns: Am Sierßer Feuerwehrhaus wurde dem Publikum am Freitag einiges geboten. Zahlreiche Feuerwehrleute – Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene – ließen sich das bei sommerlichen Temperaturen nicht entgehen und läuteten anschließend das Wochenende mit Getränken und Speisen ein.

Im Mittelstand steht zunächst ein „Koloss“ mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen: das neue – zur Feier des Tages festlich geschmückte – Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) der Feuerwehr Sierße/Fürstenau mit einem 600 Liter Wassertank. Ortsbrandmeister Christoph Brandes erinnert, das Fahrzeug sei das erste dieser Ortsfeuerwehr mit Wasser an Bord. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass eine Kommune eine Feuerwehr mit Grundausstattung wie die unsere mit einem solchen TSF ausstattet“, dankt er der Gemeinde Vechelde. Dieses neue TSF sei für die Feuerwehrmitglieder in Sierße/Fürstenau eine unglaubliche Motivation, diese ehrenamtliche Aufgabe weiter wahrzunehmen. „Viele reden von der Wichtigkeit der Aufgabe der Freiwilligen Feuerwehr“, merkt Brandes an. Diese Fahrzeugübergabe sei aber ein handfestes Argument, die „vielen Stunden Dienst auf sich zu nehmen – eine Motivation für unsere Ortsfeuerwehr, aber auch für die anderen“.

Vecheldes Bürgermeister Ralf Werner spricht von einer „Tradition“, dass die Gemeinde Vechelde (fast) jedes Jahr ein neues Fahrzeug in den Dienst stelle. In den Jahren 2015, 2016 und 2018 seien es nacheinander die Tanklöschfahrzeuge für Bettmar, Vallstedt/Alvesse und Denstorf/Klein Gleidingen gewesen; zudem habe es 2018 noch einen zweiten Mannschaftstransportwagen (MTW) für die Jugendfeuerwehr in Denstorf/Klein Gleidingen gegeben. Für 2020 sei ein TSF mit Wassertank für Vechelade vorgesehen.

Das TSF für Sierße/Fürstenau hat mitsamt Ausstattung rund 154.000 Euro gekostet: Zu dem Fahrzeug gehören unter anderem noch Atemschutzgeräte, Tauchpumpe, Stromerzeuger und Heckwarnsystem. Das Feuerwehrhaus in Sierße musste für 26.000 Euro umgebaut werden, damit beide Fahrzeuge – das TSF und das Gerätefahrzeug Logistik – dort Platz finden; zur Ausrüstung gehört auch ein Wasserfahrzeug (Schlauchboot).

Als Überraschung präsentiert die Ortsfeuerwehr Sierße/Fürstenau am Freitag ein zweites „TSF“ – originalgetreu als Kuchen, der allerdings den Abend nicht überlebt hat. Als Dankeschön für seinen Einsatz in Sachen neues Fahrzeug überreicht der stellvertretende Ortsbrandmeister Florian Lux ein drittes „TSF“ an Brandes: ein kleines Originalmodell aus Plastik mitsamt dem Schlauchboot.

Kurze Zeit später heißt es Abschied nehmen: Nach zwölf Jahren im Amt hat Peter Splitt seinen Posten als Vechelder Gemeindebrandmeister abgegeben. Mit „einer Tasse Kaffee im Rathaus“ habe er den Vallstedter nicht verabschieden wollen, erklärt Ralf Werner – dann lieber hier in Sierße im Kreise der Feuerwehrleute. Seit 40 Jahren ist Splitt Mitglied der Feuerwehr: Er war stellvertretender Ortsbrandmeister in Vallstedt, später Ortsbrandmeister in der Ortschaft und dann Gemeindebrandmeister. „Peter Splitt war immer da, wenn er gebraucht wurde“, lobt Werner – die Arbeit des Vallstedters sei „gar nicht hoch genug zu würdigen“. Applaus für Splitt. Der Bürgermeister überreicht ihm eine Urkunde und ein „bleibendes Geschenk in den Braunschweiger Farben“ – beide sind Fans der Braunschweiger Eintracht.

Splitts Nachfolger als Gemeindebrandmeister ist für sechs Jahre Alfred Goldbeck aus Bettmar. Der Vallstedter tritt im November bei der Wahl des neuen Abschnittsleiters Ost der Feuerwehr an: Martin Ahlers aus Wendeburg gibt dann diesen Posten ab.