Wedtlenstedt. Der Landkreis Peine kündigt bis Ende Juni die Baugenehmigung an, doch dann beginnt erst das Warten auf die Landeszuschüsse.

. Ein Dauerthema in Wedtlenstedt scheint endlich auf den Weg zu kommen: der Bau des Radwegs nach Lamme. Der Landkreis Peine als Genehmigungsbehörde rechne mit der Baugenehmigung (Planfeststellungsbeschluss) für dieses Gemeinschaftsvorhaben mit der Stadt Braunschweig bis Ende Juni – das kündigt Kreis-Sprecher Fabian Laaß an.

Allerdings gibt es auch gleich wieder einen Wermutstropfen, denn: Aufgrund verschiedener Umstände rechnet Laaß mit einem Baubeginn für den Radweg erst im „September des nächsten Jahres“. Dabei dürfte dieses Vorhaben bereits seit sechs, sieben Jahren in der Planung sein – für den Bau eines Radwegs eine erstaunlich lange Zeit.

Die aktuelle Wartezeit von mehr als einem Jahr bis zum Start der Bauarbeiten im kommenden Jahr begründet sich in dem Wunsch, für diesen interkommunalen Radweg zwischen Wedtlenstedt (Landkreis Peine) und Lamme (Stadt Braunschweig) Landeszuschüsse bekommen zu wollen. „In diesem Jahr stehen allerdings keine Fördermittel zur Verfügung“, stellt Laaß fest – also müsse man sich bis nächstes Jahr gedulden.

Geduld ist es auch, was bei dem Radweg – er wird im Landkreisteil an der Kreisstraße 58 (Verlängerung Stadtweg) angelegt – bereits sehr strapaziert worden ist. Zu nennen sind für die Verzögerungen im Genehmigungsverfahren (Planfeststellungsverfahren) zwei Gründe:

• Zum einen leben in der Feldmark zwischen Wedtlenstedt und Lamme Feldhamster – eine vom Aussterben bedrohte Tierart. Gelöst wird dieses Problem laut Landkreis allerdings dadurch, dass zwischen Wedtlenstedt und Lamme diesen Nagetieren künftig andere Flächen durch eine „hamstergerechte Bewirtschaftung“ als neues Zuhause dienen – notfalls würden Hamster auch umgesiedelt werden.

• Zum anderen haben der Peiner Kreisverwaltung zufolge Landwirte aus dem Braunschweiger Stadtgebiet Bedenken geäußert, weil sie durch den an der Südseite der Straße geplanten Radweg Probleme bei der Rübenverladung befürchtet hätten: Durch eine veränderte Bauweise des Radwegs sollen diese Probleme aber nun behoben sein.

Im Mai hat der vom Landkreis aufgrund dieser Aspekte überarbeitete Planfeststellungsbeschluss für zwei Wochen öffentlich im Vechelder Rathaus ausgelegen, damit sich die Bevölkerung ihn ansehen und ihre Bedenken vorbringen kann. Dies alles ist aber offenbar abgearbeitet und ausgeräumt, so dass Laaß von einer Baugenehmigung bis Monatsende ausgeht. Die Fertigstellung wäre demnach spätestens 2021.

Die Kosten für den Radweg hat der Landkreis mit rund 630.000 Euro angegeben: Etwas mehr als die Hälfte müsste der Landkreis zahlen, weil es sich hier um eine Kreisstraße handelt – da der Kreis aber dafür kein Geld hat, übernimmt die Gemeinde Vechelde diesen Anteil. „Das Geld liegt bereit und kann jederzeit abgerufen werden“, heißt es im Vechelder Rathaus. Auch die Stadt Braunschweig kann ihren Anteil – rund 270.000 Euro – jederzeit zur Verfügung stellen. Allerdings: Braunschweig rechnet mit einem 60-prozentigen Landeszuschuss für den Radweg, entschieden ist darüber aber noch nicht.

Erforderlich ist für den Radwegebau auch der Kauf von Gelände. Der Grunderwerb kann nach den Worten von Fabian Laaß jedoch erst erfolgen, wenn der Planfeststellungsbeschluss des Landkreises Rechtskraft habe: „Im Kreisgebiet benötigen wir 2500 bis 3500 Quadratmeter.“

Die Kosten für den Radweg übernehmen die Gemeinde Vechelde und die Stadt Braunschweig; der Landkreis Peine hingegen sorgt für die Unterhaltung und den Winterdienst des Radwegs in der Gemeinde Vechelde.

Zahlen:

Der Radweg von Wedtlenstedt nach Lamme ist knapp 1,4 Kilometer lang: etwa 785 Meter im Landkreis Peine und etwa 607 Meter in der Stadt Braunschweig. Geplant ist ein 2,5 Meter breiter Radweg, zuzüglich Bankett rechts und links von je 0,5 Metern und einer Entwässerungsmulde von zwei Metern. Der Radweg wird in Betonbauweise hergestellt.

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Öffentliche Ratsvorlage 364_2016_Entwicklung der Klinikum Peine gGmbH mit Anlage 1_Beschlussvorlage2019_490 des Landkreises Peine.pdf
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