Denstorf. Vielmehr wollen CDU und Grüne auf der Freifläche eine große ökologische Pufferzone – eventuell mit Mehrgenerationenplatz – anlegen.

Erwartungsgemäß hat der Ortsrat Denstorf/Klein Gleidingen lange und kontrovers diskutiert – immerhin ist es eine Grundsatzfrage: Sollen am Mölderweg in Denstorf – außer der Kindertagesstätte (Kita) – ein paar Einfamilienhäuser gebaut werden? Nach einer Sitzungsunterbrechung zur Beratung haben sich CDU und Grüne parteiübergreifend auf einen Verzicht auf die Wohnbebauung geeinigt, die SPD hat sich enthalten.

Unstrittig ist hingegen die Errichtung der Kita – laut Rathausverwaltung werden dafür aber nur maximal 4400 der 6000 Quadratmeter großen Fläche benötigt. Für die Nutzung der restlichen Freifläche lagen im Ortsrat vier Varianten vor:

• Die Verwaltung schlägt – außer den üblichen Begrünungen – das Ausweisen von zwei, drei Grundstücken zur Wohnbebauung (Einfamilienhäuser) südlich der künftigen Kita vor. Bürgermeister Ralf Werner begründet den Baulandverkauf mit Blick auf die Gemeindefinanzen: Die Veräußerung von zwei Grundstücken bringe der Gemeinde eine Gesamteinnahme von 250.000 Euro. Zudem rundeten diese neuen Häuser die Ortsbebauung ab.

• Die SPD im Ortsrat nimmt den Verwaltungsvorschlag auf: Sie plädiert für eine Pufferzone/Grünzone zwischen Friedhof und Kita und für zwei Einfamiliengrundstücke südlich der Kita.

• Die CDU lehnt eine Wohnbebauung ab: Sie fordert auf der Freifläche neben der Kita einen Mehrgenerationenplatz (mit Bewegungsparcours, Grillplatz, Jugendplatz und mit Streuobstwiese). Werner bezeichnet die Kosten für den Mehrgenerationenplatz überschlägig mit rund 250.000 Euro.

• Auch die Grünen sind gegen eine Wohnbebauung: Stattdessen solle zwischen Friedhof und Kita eine große Pufferzone/Naturfläche angelegt werden, die ein „ökologisches Kleinod“ werden solle.

Brisant: Keine Partei – weder die CDU, noch die SPD und die Grünen – haben im Ortsrat die absolute Mehrheit, gefragt war also ein Kompromiss. Bei einer SPD-Enthaltung hat das Gremium mit den Stimmen der CDU und Grünen ein Votum abgegeben, das keine Einfamilienhäuser vorsieht: Demnach ist zwischen Friedhof und Kita vielmehr mit Beteiligung der Bevölkerung eine große Pufferzone zu gestalten, die den Charakter eines „ökologischen Kleinods“ bekommen solle – gegebenenfalls sei dort auch ein Mehrgenerationenplatz mit altersübergreifenden Angeboten zu schaffen. Mit dieser Änderung hat der Ortsrat (CDU/Grüne) auch für die Auslegung des Bebauungsplans „Mölderweg“ gestimmt, die SPD hat sich auch hier enthalten. Am heutigen Donnerstag berät der Vechelder Umwelt- und Planungsausschuss über den Bebauungsplan und die Verwendung der besagten Freifläche.

Des Weiteren hat der Ortsrat wie folgt votiert:

• Abgelehnt hat das Gremium den Grünen-Antrag zur „Selbstverpflichtung zum Schutz der Bäume im öffentlichen Raum“, wonach das Fällen von Bäumen erst nach einer entsprechenden Expertise des Umweltbeauftragten der Gemeinde oder eines unabhängigen Sachverständigen erfolgen darf. Somit bleibt es dabei, dass der Ortsrat alleine über das Fällen entscheidet.

• Einstimmig abgesegnet hat der Ortsrat den Bebauungsplan „Heerstraße“: Er ermöglicht in Denstorf an der Heerstraße (Bundesstraße 1)/Ecke Kreissstraße nach Wedtlenstedt eine neue Bebauung (Wohnen/Gewerbe) auf dem Gelände des früheren Autohandels.

• Auf Inititative der CDU sagt die Verwaltung zu, mit Inbetriebnahme der neuen Kita in diesem Teilabschnitt des Mölderwegs eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer anzusetzen – sie gilt während der jeweiligen Öffnungszeiten der Kita (vermutlich von 7 bis 16 Uhr).

• Zurückgezogen haben die Grünen ihren Antrag zur Erstellung eines Bebauungsplans für das Denstorfer Dorfzentrum.