Wahle. Die Gemeinde Vechelde will im Sommer mit der Erschließung beginnen; bis dahin sollen die Bebauungsplanverfahren beendet sein.

. Die Gemeinde Vechelde boomt seit Jahren, was Wohnbaugebiete anbelangt – das ist bekannt. Bürgermeister Ralf Werner verkündet aber: „Wir sind als Gemeinde auch als Standort für Gewerbe attraktiv.“ Zum Beweis verweist der Vechelder Verwaltungschef auf das Gewerbegebiet südöstlich von Wahle.

„Wir haben bereits zahlreiche Interessenten, die sich dort niederlassen wollen“, berichtet Werner erfreut. Im März soll der Gemeinderat die ersten Grundstücksverkäufe absegnen. Bei den ansiedlungswilligen Betrieben handelt es sich dem Bürgermeister zufolge sowohl um Unternehmen, die bereits in der Gemeinde beheimatet seien und diesen neuen Standort wünschten, als auch um aus auswärtige Betriebe. Um welche Branchen es gehe, will die Gemeinde erst später bekanntgeben.

Die gute Nachfrage begründet sich auch an dem vorteilhaften Standort des Wahler Gewerbegebiets: Es befindet sich nicht nur nahe der Großstadt Braunschweig – ein Vorteil, den die Gemeinde Vechelde schon bei ihren Wohnbaugebieten festgestellt hat –, sondern auch in unmittelbarer Nähe zur Umgehungsstraße (Bundesstraße 1), ist somit verkehrsgünstig gelegen.

Wobei die Gemeinde erst im Sommer mit den Erschließungsarbeiten in dem Wahler Gewerbegebiet beginnen kann – der Grund: Noch laufen zwei Bebauungsplanverfahren – in dem einen geht es um die Anbindung des Gewerbegebiets an die Fürstenauer Straße (Kreisstraße), in dem anderem um die Ansiedlung eines Seniorenheims auf der gegenüberliegenden Seite der Fürstenauer Straße. Die beiden Pläne sollen demnächst öffentlich ausgelegt werden, damit die Bevölkerung/Verbände/Behörden ihre Anregungen und Bedenken vorbringen können. Im diesjährigen Haushalt hat die Kommune 650.000 Euro für die Erschließung (Tiefbau) des Wahler Gewerbegebiets veranschlagt.

Den Zuspruch von Betrieben hat die Gemeinde schon bei ihren drei Gewerbegebieten in der Ortschaft Vechelde gespürt: Inzwischen gebe es in „Vechelde-West“ (an der Verlängerung der Hildesheimer Straße), in „Vechelde-Nord“ (hinter dem Feuerwehrhaus) und im Areal „In den kurzen Drohnen“ (an der Peiner Straße) insgesamt „nur noch ein einziges freies Gewerbegrundstück“, stellt Werner nicht ohne Stolz fest.

Im Flächennutzungsplan ist in der Gemeinde nur noch eine Fläche zwischen Denstorf und Wedtlenstedt (östlich der Kreisstraße) als bislang ungenutztes Gewerbegebiet ausgewiesen: Ob und wann es zu einer Ausweisung kommt, ist noch unklar – dafür müsste es den entsprechenden Bedarf geben, die Gemeinde müsste die Grundstücke erwerben können, und ein Bebauungsplan müsste noch aufgestellt werden. Zukunftsmusik.

„Bei unseren Gewerbegebieten geht es uns vor allem darum, Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen“, beschreibt Werner das Ziel. Mit den Firmenansiedlungen werde zudem die Gemeinde als Gewerbestandort gestärkt – mit der positiven Folge, dass der heimische Handel/das heimische Handwerk davon profitieren. Die Erlöse aus dem Verkauf der Gewerbegrundstücke und die Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde sind Werner zufolge jedenfalls nicht die Hauptgründe in Sachen Gewerbegebieten.