Wedtlenstedt. Die Werbe-Initiative hat der Ortswehr zudem neue fördernde Mitglieder beschert – sie hat rund 1500 Euro gekostet.

. Er hat – es geht um die Feuerwehr – standesgemäß eine rote Farbe, ist mit einem großen Aufkleber „Haushaltslöschkübel“ versehen und bei allerlei Alltagsarbeiten eine praktische Hilfe. Für die Wedtlenstedter Ortsfeuerwehr ist er gar eine sehr große Hilfe gewesen – denn ihre Löschkübel-Aktion ist ein (unerwarteter) Erfolg gewesen.

Zehn neue aktive Mitglieder und zusätzlich vier Fördernde, verkünden Ortsbrandmeister Stefan Alt und sein Stellvertreter Achim Klammer sichtlich erfreut die Bilanz, seien durch die Löschkübel-Aktion der Wedtlenstedter Wehr beigetreten. „Damit haben wir nie und nimmer gerechnet“, heben die beiden Feuerwehrleute hervor. Die Zahl der Aktiven sei somit von 23 auf 33 gestiegen, zusammen mit den Fördernden seien es nun 108 Mitglieder. „Phänomenal“ – kommentieren Alt und Klammer fassungslos. Rund 1500 Euro hat die Werbeaktion alles in allem – also unter anderem die Plastikeimer – gekostet. „Das Geld ist aus der Kameradschaftskasse gekommen“, setzt Alt hinzu.

Zur Wedtlenstedter Ortsfeuerwehr gehört nun auch eine (aktive) Frau: „Ich hoffe auf eine Sogwirkung – dass wir künftig mehr Frauen bei uns haben werden“, blickt der Ortsbrandmeister optimistisch voraus. Von den neuen Aktiven seien die allermeisten im Alter von 20 bis 30 Jahren.

Dabei ist die Eimer-Initiative unspektakulär über die Bühne gegangen: An einem Samstag – dann sind die meisten Einwohner zu Hause – hat die Feuerwehr jeden der 700 Haushalte in Wedtlenstedt mit einem roten Haushaltslöschkübel bedacht, dazu gab es jeweils einen Flyer. Darauf sind auf der Vorderseite nicht ganz ernstzunehmende Verhaltensregel bei einem Feuer zu lesen: „Brand melden“, „zirka zehn Minuten warten“ (hoffen, dass die Feuerwehr kommt), „keine Feuerwehr vor Ort“ (Haushaltslöschkübel mit Wasser füllen) und „Wenn Feuer zu groß ist“ (Nachbarn informieren, Kübelkette bilden). „Mit diesen etwas frechen Sätzen wollten wir die Menschen neugierig machen auf die Wedtlenstedter Feuerwehr“, beschreibt Alt die Strategie. Auf der Rückseite der Flyers folgen die Erklärungen, dass die Feuerwehr mit dieser Aktion um Mitglieder wirbt und welche große Bedeutung die Ortswehr hat sowie der Hinweis auf einen Info-Abend der Feuerwehrleute.

„Viele Menschen in Wedtlenstedt sind sich gar nicht bewusst, dass wir eine Freiwillige Feuerwehr im Ort sind, dass wir ehrenamtlich für den Brandschutz sorgen und Mitstreiter brauchen“, haben Alt und Klammer festgestellt – insofern hat es offenbar schon gereicht, mit der Kübel-Aktion dieses Thema ins Bewusstsein der Wedtlenstedter zu rücken.

Zwei Dinge sind den beiden Feuerwehrleuten allerdings aufgefallen: Zum einen ist die Resonanz bei dem besagten Info-Abend mit sieben Wedtlenstedtern eher dürftig gewesen; zum anderen hätten sich aus dem Wohngebiet „Kleine Heide“ nur drei Bewohner bei der Feuerwehr neu angemeldet, aus dem Neubaugebiet südlich vom Ackerweg gar keiner.

Das viel gehörte Argument – für die Arbeit in der Feuerwehr hätten die Angesprochenen keine Zeit – lassen Alt und Klammer nicht gelten: Jeweils ein Mal im Monat gebe es Übungsdienste der Feuerwehr Wedtlenstedt und des Löschbezirks, zudem ein Mal im Monat eine Dienstversammlung – „das war es“.

Eine solche Kübel-Werkeaktion, wie sie 2013 auch die Stützpunktfeuerwehr Vallstedt veranstaltet hat, lasse sich in Wedtlenstedt nicht allzu oft wiederholen: Darin sind sich Alt und Klammer sicher. So wird es in diesem Jahr keine solche Initiative in Wedtlenstedt geben – statt dessen die Gemeinde-Feuerwehrwettkämpfe und Infoschreiben über die Wedtlenstedter Ortswehr.

Im vergangenen Jahr hatte der Löschbezirk, zu dem außer der Feuerwehr Wedtlenstedt auch die aus Denstorf/Klein Gleidingen, aus Vechelade, aus Sonnenberg und aus Groß Gleidingen gehören, 27 Einsätze (11 Einsätze in 2017): Vor allem

ist es dabei um die Beseitigung von Sturmschäden und Tierrettungen (etwa aus dem Kanal) gegangen.