Vechelde. Der Kreis wird die rund 1,5 Millionen Euro teure Hallenfläche nicht vor 2020 eröffnen. Investiert wird auch für das Gymnasium und die Realschule.

. Der Anbau einer weiteren Sporthalle, die Erweiterung des Gymnasiums und eine Verbesserung der Situation für die Realschule: Der Landkreis Peine als Schulträger nimmt Millioneninvestitionen im Vechelder Schulzentrum vor. Am Konkretesten sind die Planungen für den Hallenbau.

Westlich die Kreissporthalle II – also zwischen dieser Halle und der Freisportanlage – will der Landkreis den Anbau tätigen. Fabian Laaß, Sprecher der Kreisverwaltung, hält sich zu dem Thema noch bedeckt: „Erst mit der Genehmigung des Kreishaushalts für das nächste Jahr – wir rechnen damit im März/April – werden die Planungsmittel für den Sporthallenanbau frei.“ Erst danach könne der Landkreis also mit den konkreten Planungen beginnen.

Offenbar ist aber eine Ein-Feld-Sporthalle auf kreiseigenem Grund als Anbau vorgesehen, ohne Nebenanlagen wie sanitäre Anlagen und Duschen – diese sollen in der Kreissporthalle II genutzt werden, durch deren Eingang auch der Anbau zugänglich ist.

Mit dem neuen Bebauungsplan, der für den Sporthallenanbau notwendig ist, befasst sich gerade die Vechelder Kommunalpolitik. Zurzeit sieht der Bebauungsplan „Kurzer Kamp I + II“ das für den Hallenanbau festgelegte Areal als „Grünfläche Sportplatz“ vor: Diese Festsetzung ist mit dem Bauvorhaben allerdings nicht vereinbar – daher der neue Bebauungsplan „Bildungsbereich IV“.

Begonnen werden soll mit dem eigentlichen Bebauungsplanverfahren im nächsten Jahr. Es wird mehrere Monate dauern, auch wenn die Vechelder Rathausverwaltung der Gemeindepolitik vorschlägt: Eine Umweltprüfung sei nicht erforderlich, sie werde daher nicht vorgenommen. Die Inbetriebnahme des Sporthallenanbaus werde also „nicht vor dem Jahr 2020“ erfolgen, blickt Laaß voraus.

Klar ist hingegen: Die neue Hallenfläche dient nicht nur den Schulen (Schulträger Landkreis), sondern auch den Vereinen (Sportvereinen) in der Gemeinde Vechelde. Der Gemeindeanteil für den Hallenanbau, den die Vechelder Rathausverwaltung bereits in den Haushalt für das nächste Jahr als Verpflichtung eingesetzt hat, steigt von 350.000 auf 500.000 Euro: Die Gesamtkosten liegen bei rund 1,5 Millionen Euro, die Ausgabe für den Landkreis liegt also bei rund einer Millionen Euro.

Mit dieser zusätzlichen Hallenfläche und dem Umbau des Güterschuppens zum Gymnastikhalle sollten die Engpässe bei den Hallenzeiten in der Gemeinde Vechelde zumindest für die nächsten Jahren behoben sein, ist Vecheldes Bürgermeister Ralf Werner überzeugt.

Was mit der Realschule (Träger: Landkreis) passiert, ist Laaß zufolge noch unklar – klar sei nur: Entweder werde das Gebäude von Grund auf saniert, oder es werde ein Neubau errichtet. „Anfang des nächsten Jahres werden wir als Landkreis eine Studie in Auftrag geben, ob ein Neubau oder eine Sanierung wirtschaftlicher wäre“, kündigt der Kreissprecher an. Wobei beide Varianten – Sanierung und Neubau – jeweils sicherlich eine Millioneninvestition wäre; erst im Haushaltsjahr 2020 will der Landkreis dafür das Geld bereitstellen, denn Laaß stellt fest: „Wir als Landkreis werden in jedem Fall an dem Realschulstandort in Vechelde festhalten.“

Erweitert werden muss das Vechelder Gymnasium (Träger: Landkreis) – schon alleine wegen der Umstellung vom Abitur nach acht Jahren im Gymnasium auf das Abitur nach neun Jahren (statt G8 künftig G9). „Für die konkreten Planungen wird es eine enge Abstimmung mit dem Gymnasium geben, um den erforderlichen Bedarf an Klassen- und Fachunterrichtsräumen mit Blick auf G9 zu erörtern“, erklärt Laaß. Der erste G9-Jahrgang wird in Niedersachsen im Schuljahr 2020/2021 das Abitur ablegen. Die Inbetriebnahme des millionenschweren Gymnasium-Anbaus werde für die Vechelder Schule rechtzeitig erfolgen, versichert der Kreissprecher.