Groß Gleidingen. Der Landkreis Peine gibt weitere Erläuterungen zu der von ihm erteilten Genehmigung für den Abbau.

. Der Kiesabbau im Nordwesten von Groß Gleidingen – er ist nach wie vor Gesprächsthema in der Ortschaft. Genehmigt hat der Landkreis Peine den Abbau auf einer Erweiterungsfläche: Die Firma „Kieswerk Sonnenberg“ erfülle alle Auflagen, so dass die Genehmigungsvoraussetzungen erfüllt seien, hebt die Kreisverwaltung erneut hervor.

Auf Nachfrage unserer Zeitung präzisiert Landkreissprecher Fabian Laaß: „Bei diesem Bodenabbau in Groß Gleidingen handelt es sich um einen Trockenabbau, der hinterher vollständig verfüllt wird.“ Ilona Haase, Geschäftsführerin der „Kieswerk Sonnenberg“ bestätigt: „Es entsteht also keine weitere Wasserfläche.“

Laaß zufolge handelt es sich bei der genehmigten Erweiterungsfläche für den Kiesabbau um ein Gelände von zirka fünf Hektar: „Die Abbaumenge beträgt 294.800 Quadratmeter.“ Die Genehmigung sei bis zum 31. Dezember 2026 befristet. „Der Abbau findet werktags in der Zeit von 6.30 bis zirka 17 Uhr statt, an Sonn- und Feiertagen ist ein Abbau nicht zulässig“, führt der Kreissprecher aus. Auch das bestätigt Ilona Haase: „Wir bauen generell nicht nachts ab.“ Wie viele Lastwagen den Kies/Sand täglich von der Abbaufläche dort bei Groß Gleidingen abholen, sei sehr unterschiedlich: „Das hängt davon ab, wie viele Baustellen wir gerade beliefern.“

Der Lärmschutzwall ist nach den Worten von Fabian Laaß an der nördlichen, südlichen und östlichen Grundstücksgrenze entsprechend der Vorgaben des Schallschutzgutachtens errichtet worden: „Er hat eine Höhe von bis zu fünf Metern.“

Der Bodenabbau wird ihm zufolge bis zu zehn Meter unter der Geländeoberkante stattfinden. „Deshalb ist eine Beeinträchtigung für die Anlieger nicht zu befürchten ist“, verweist Laaß auf das Lärmschutzgutachten, dessen Vorgaben eingehalten würden.

Zu der Rekultivierung des Erweiterungsgebiets sagt der Sprecher: Vorgesehen sei auf dem Areal eine „natürliche Sukzession“, also die natürliche zeitliche Aufeinanderfolge der einander ablösenden Pflanzen- und Tiergesellschaften. „Um die Strukturvielfalt dort zu erhöhen, wurden in der Genehmigung auch Gehölzgruppen festgelegt“, führt Laaß aus. Die dafür erforderliche Pflanzung der Büsche und Bäume könne aber erst in der nachfolgenden Pflanzperiode im Herbst eines Jahres erfolgen.

Das Unternehmen „Kieswerk Sonnenberg“ – Firmensitz ist Eschede, Betriebssitz ist Sonnenberg – baut nach Darstellung von Ilona Haase dort im Nordwesten von Groß Gleidingen bereits seit 1996 Kies/Sand ab. „Alles, was wir dort tun, ist rechtens, ist legal“, versichert die Geschäftsführerin. Dieses gesamte Areal sei verzeichnet in der Rohstoffsicherungskarte, sei also ein Rohstoffsicherungsgebiet. „Unser Unternehmen ist ein guter Gewerbesteuerzahler für die Gemeinde Vechelde, und wir bieten Arbeitsplätze“, appelliert Ilona Haase, auch diese Aspekte nicht zu übersehen. Beschäftigt seien außer dem Ehepaar Haase vier weitere Mitarbeiter.

Die Geschäftsführerin verweist auf den jetzigen Bauboom in Deutschland: „Gerade in der Gemeinde Vechelde werden viele Wohnhäuser gebaut – und dazu braucht man eben Kies und Sand.“

Ursprünglich hatte die Gemeinde Vechelde vor, im Bereich der jetzigen Kiesabbau-Erweiterungsfläche im Nordwesten von Groß Gleidingen ein Wohnbaugebiet mit knapp 30 Einfamilienhäusern auszuweisen (wir berichteten): Dieses Baugebiet „Groß Gleidingen-Nordwest“ kann aber nicht entstehen, weil es sich dort um besagtes Vorranggebiet für Kiesabbau handelt – möglicherweise sind im Zuge dessen aber auch Erwartungen geweckt worden, die nicht zu erfüllen gewesen sind. Laut Ortsrat wäre eventuell ein Wohnbaugebiet nordöstlich von Groß Gleidingen denkbar.