Vechelde. Der stellvertretende Vechelder Bürgermeister Benno Schünemann kritisiert die Vorwürfe der Grünen an die Verwaltung in puncto Glasfaser-Ausbau.

. Mit Unverständnis reagiert Benno Schünemann auf die Kritik der Vechelder Grünen im Zusammenhang mit dem Glasfaser-Ausbau in der Ortskreisgemeinde. „Wenn ein Kommunikationsanbieter in Vechelde Infrastruktur und Dienstleistungen anbieten möchte, soll das nach den Wünschen der Grünen tunlichst geräuschlos erfolgen“, stellt Schünemann in einer Erklärung fest – der SPD-Mann ist Ortsbürgermeister in Bodenstedt/Liedingen/Köchingen, Vechelder Gemeinderatsmitglied und stellvertretender Gemeindebürgermeister.

In ihrer Stellungnahme kritisieren die Grünen, die Gemeinde werbe zu sehr für das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“, das den Glasfaserausbau in der Kommune übernehmen will (wir berichteten).

Dabei sind Schünemann zufolge auch die Grünen-Ratspolitiker dafür, dass es mit Glasfaserausbau vorangeht: „Ich gehe davon aus, dass die Grünen auch wünschen, dass Vechelder Schulen und die Gemeindeverwaltung auf der Datenautobahn mit neuestem Stand unterwegs sind.“ Laut der Grünen-Pressemitteilung ist Schünemann zufolge aber eine Einflussnahme der Verwaltung – oder gar eine durch den Anbieter angeregte Bürgerbeteiligung – verwerflich; auch solle das Engagement der Kommunalpolitiker in der Angelegenheit Glasfaserausbau eher unschicklich sein.

„Dieser Ansatz kann so nicht richtig sein“, kontert Schünemann: „Das beweisen die bisherigen doch recht ordentlichen Erfolge mit der Internetversorgung in Vechelde.“ So sei auf Initiative des Ortsrats Bodenstedt, Liedingen und Köchingen im März 2005 ein Schreiben der Gemeinde Vechelde mit Unterschrift des damaligen Bürgermeister Hartmut Marotz an alle Haushalte verteilt worden, um eine Unterschriftenaktion für das Engagement der Telekom in unseren Ortsteilen zu initiieren – „leider vergeblich“. In der Folgezeit habe das Internet- und Netzdienstleister htp aus Hannover Informations- und Werbeveranstaltungen in den drei Dörfern angeboten. Schünemann: „Diese Geschäftstätigkeit und der damit verbundene Aufbau der Infrastruktur in Bodenstedt, Liedingen und Köchingen funktionierten nur mit Festlegungen und gemeinsamen Vereinbarungen zwischen der Gemeinde und dem Anbieter. Ohne die Unterstützung der Gemeinde und den Einsatz des Ortsrats wäre das alles nicht so möglich gewesen.“

In der Presse sei dazu am 2. September 2017 ein Foto veröffentlicht worden mit dem Grünen-Ortsratsmitglied Hildburg Neitsch. „Was ist der Unterschied zur aktuellen Vorgehensweise der Gemeinde mit der ,Deutschen Glasfaser’?“, fragt Schünemann: „Der Hinweis der Grünen an die Vechelder Verbraucher, das Kleingedruckte zu lesen, schadet nicht.“ Die für den SPD-Mann „verschrobenen Inhalte“ der Grünen-Pressemitteilung seien aber „gezielte haltlose Vorwürfe und damit überflüssig“. Und weiter: „Es wäre höchst fahrlässig, wenn die Gemeinde den einzigen Anbieter, der Hausanschlüsse mit Glasfaser in Vechelde konkret anbieten will, kein ausreichendes Engagement entgegenbringen würde.“