Lengede. Rund 5 Millionen Euro sollen unter anderem für die Kläranlage ausgegeben werden. Die Entscheidung trifft der Lengeder Gemeinderat nächste Woche.

Keine neuen Baugebiete, weiter Ausgaben für mehr Kita-Kapazitäten und die Sanierung der Kläranlage in Lengede. Das sieht der Entwurf der Verwaltung der Gemeinde Lengede für den Haushalt 2020 unter anderem vor.

Investitionen in Höhe von rund 7,6 Millionen Euro

Gemeinde-Bürgermeisterin Maren Wegener stellte den Entwurf aus ihrer Sicht vor: „Rund 7,6 Millionen Euro sollen im Jahr 2020 investiert werden.“ Die Entscheidung über den Haushalt 2020 trifft der Lengeder Gemeinderat während seiner Sitzung am Dienstag, 17. Dezember, um 18 Uhr im Rathaus (Vallstedter Weg 1). Die (mehrheitliche) Zustimmung der Lokalpolitiker ist, wie in den Vorjahren, sehr wahrscheinlich.

Kritik an der Baulandpolitik

Nicht nur während der entscheidenden Sitzungen des Gemeinderates zum jeweils neuen Haushalt hatte es in den vergangenen Jahren von den Minderheitsfraktionen CDU/FDP und Grüne immer wieder Kritik an der Baulandpolitik der Gemeinde gegeben. Immer nur neue Bürger über weitere Baumöglichkeiten anzulocken, sei auf Dauer keine sicher gewinnbringende Einnahme für die Gemeinde. Zudem müssten für die Kinder der Neubürger Kapazitäten in Kitas oder den Schulen geschaffen werden, was mindestens über das zu erhöhende Personal auch zu erhöhten Kosten führe, hieß es immer wieder.

Personalkosten steigen auf rund 10 Millionen Euro

Dazu teilt Maren Wegener mit: „Durch die hervorragenden Einrichtungen im frühkindlichen und schulischen Bereich wächst natürlich auch der Bereich der Personalkosten. Rund 10 Millionen Euro werden im Jahr 2020 dafür veranschlagt.“ Dieser Posten sei neben der Kreisumlage an den Landkreis Peine (8.479.000 Euro) einer der höchsten Ausgabeposten im Jahr 2020.

Fast keine neuen Baugebiete in 2020

Für nächstes Jahr kündigt die Gemeinde-Bürgermeisterin außerdem an: „Im Jahr 2020 erschließt die Gemeinde Lengede kein weiteres Baugebiet. Lediglich rund 15 Bauplätze in der Ortschaft Klein Lafferde stehen zum Kauf zur Verfügung.“ Für diese Grundstücke (142 Euro pro Quadratmeter) gebe es schon mehr als 130 Interessenten.

Ausbau von Straßen und Halteste llen

Als weiteren Schwerpunkt nennt Maren Wegener Investitionen in die Infrastruktur und die Daseinsvorsorge, zum Beispiel den Straßenendausbau im Baugebiet „Neuer Weg“ in Woltwiesche oder den Ausbau der Park&Ride-Anlage in Woltwiesche sowie den barrierefreien Ausbau von sieben Bushaltestellen. Fördermittel von circa 330.000 Euro seien dafür vorgesehen. Die Gesamtkosten für diese Projekte lägen bei 2.129.000 Euro.

Da die neuen, barrierefreien Haltestellen nicht mehr als Parkbucht für die Busse fortbestehen, sondern nach dem Umbau in der Regel etwas in die Straße hineinragen, was die Vorbeifahrt an den haltenden Bussen erschwert, gefällt das besonders einigen Auto- oder Lastwagenfahrern nicht. Das war zuletzt auch beim Dorfabend unserer Zeitung in Klein Lafferde deutlich geworden.

Sanierung der Kläranlage

Große Investitionen seien für die Kläranlage in Woltwiesche geplant, so die Gemeinde-Bürgermeisterin weiter. Die sei seit 1988 in Betrieb und auf eine Kapazität von 25.000 Einwohnergleichwerten (Referenzwert der Schmutzfracht in der Wasserwirtschaft) ausgelegt. „Aktuell hat die Anlage einen Abwasserzulauf von rund 24.000 Einwohnergleichwerten. In den vergangenen zwei Jahren gab es durch besondere Witterungsbedingungen (niedrige Außentemperaturen) und Zulaufspitzen zwei Überschreitungen der gesetzlich geforderten Ablaufgrenzwerte“, berichtet Maren Wegner.

Die vor 15 Jahren installierte Maschinentechnik (Linpor-Verfahren) sei inzwischen abgeschrieben, die vorhandenen Betonbecken seit rund 30 Jahren nicht saniert worden. „Der Fachausschuss hat einstimmig empfohlen, die Erweiterung der Kläranlage mit der Realisierung des Biocos-Verfahrens zu vollziehen. Die dafür notwendigen Baukosten sind in den kommenden Haushalten mit rund 5 Millionen Euro eingeplant“, so Maren Wegener. Für diese Investitionen in Millionenhöhe werden Kredite aufgenommen, die durch Gebühreneinnahmen wieder ausgeglichen werden sollen.

„Medienkonzepte in den Grundschulen“

Auch im Jahr 2020 wolle die Gemeinde Lengede für die frühkindlichen Bildungseinrichtungen und Schulen viel Geld ausgeben. In Woltwiesche sei der Bau einer weiteren Kinderkrippe vorgesehen. Erweiterungen bei der 5-Jährigen-Betreuung stünden auf der Agenda. Ebenso die „Verwirklichung der Medienkonzepte in den Grundschulen und der Brandschutz in den gemeindlichen Schulen“. Das habe eine hohe Priorität.

Fördermittel für die neue Krippe

„Im Jahr 2020 werden rund 1 Million Euro in Bauten für Kindertagesstätten im Gemeindegebiet investiert. Fördermittel für die Kinderkrippe im Erzring werden vom Land Niedersachsen in Höhe von 360.000 Euro erwartet“, kündigt Maren Wegener an.

Einnahmen durch Grundstücksverkäufe

Die Gemeindeverwaltung rechne unter anderem mit Einnahmen von rund 3,5 Millionen Euro durch den Verkauf von Gewerbegrundstücken und den rund 15 Grundstücken in Klein Lafferde. Diese Einnahmen gingen direkt in die Bereitstellung und Erweiterung der Daseinsvorsorge und Infrastruktur.