Ja, wenn die Tiere nur reden könnten? Manche Fragen könnten aber auch ihre Menschen beantworten.

Die ersten Tage hat er sich verschanzt, der Kater – unterm Schrank, unter der Küchenzeile, in einer Kratztonne. Und er hatte die Nase – hörbar! – voll von den Menschen, was er knurrend kundtat. Kein Wunder: In seinem Zuhause wollte man ihn wohl nicht mehr. Er landete im Tierheim. Quarantäne-Station, Tierarzt-Check, impfen, chippen – dann der Umzug ins neue Heim. Mit neuen Menschen, neuen Artgenossen. Alles doof! Doch nach gut einer Woche siegt die Neugier.

Der Mister zeigt sich, erkundet vorsichtig sein neues Zuhause, testet Sessel und Sofa als neue Ruheplätze, entspannt sich mehr und mehr und berichtet laut „Miau, miau“. Es ist Interpretation, aber es klingt wie: „Ah, schön hier“, manchmal auch vorwurfsvoll: „Meine letzten Menschen hätten mir wenigstens ein paar Infos über mich mitgeben können, mit meinem Namen, meinem Alter, und auch, warum sie mich nicht mehr haben wollten.“ Falls Sie sich von einem Tier trennen müssen – bitte beherzigen Sie Katers Worte.