Harald Meyer.
Harald Meyer. © Peter Sierigk

In der Krise wächst der Zusammenhalt, heißt es so schön. Klar, wir haben Corona, und dem muss auch mal Positives abzugewinnen sein. So sind – trotz Wahlkampf für die Bürgermeisterkür im September – plötzlich ganz versöhnliche Töne in Vechelde zu hören. Bei ihrem Protest gegen die geplante 380-Kilovolt-Stromleitung nach Salzgitter durch das Gemeindegebiet wollen alle Ratsparteien an einem Strang ziehen – hoffentlich in die gleiche Richtung, doch davon ist auszugehen. An sich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, sich in der Kommunalpolitik für die eigene Gemeinde, die eigene Stadt einzusetzen – nichts anderes tun sie nun in Vechelde mit ihrem gemeinsamen Widerstand gegen die Industrieleitung. Spannend bleibt allerdings, wie die Reaktion aus Salzgitter aussieht: Begeistert werden sie dort nicht sein von dem Vechelder Vorschlag, diese oberirdische Leitung durch Salzgitteraner Gebiet zu führen. Der Hinweis aus Vechelde, von der Starkstromleitung profitiere (in erster Linie) diese Stadt, wird daran nicht viel ändern, obwohl er – unter anderem auch angesichts der Leitung Wahle-Mecklar durch Vechelder Gebiet -- absolut nachvollziehbar ist. Na ja, bei der Leitung wird der Zusammenhalt an Grenzen stoßen – und sicherlich nicht in eine gemeinsame Salzgitteraner und Vechelder Initiative münden.