Vermeintlich zu kleine Igel vor dem Winter einzusammeln, galt damals als gute Tat.

Als Kind kannte ich kein Internet und auch nicht die „Sozialen Medien“. So gab es keine Angebote der Naturschutzorganisationen, auf denen man sich schlau machen konnte. Von denen gab es vielleicht mal ab und zu etwas in der Zeitung, ansonsten lebte man mit (un)gesundem Halbwissen und dem, was so erzählt wurde. „Im Herbst zu kleine Igel kommen nicht durch den Winter“, hieß es damals. So sammelte auch ich zwei wirklich kleine Kerls ein, die durch unseren Garten spazierten. Elterntiere fand ich weit und breit nicht. Also kamen Plisch und Plum, wie ich sie taufte, über den Winter in den alten, großen Mehrschweinchenkäfig im Keller. Und dann, als die Ausdünstungen über Gebühr zunahmen, in die Garage. Mit rohen Eiern, etwas Hundefutter und dem einen oder anderen armen Käfer brachte ich die beiden durch. Als im Frühjahr warm wurde, nahm sie mein Freund mit ins Sommerhaus im Wald – und entließ sie in die hoffentlich nicht zu ungewohnte Freiheit.

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