Lengede. . Der Lengeder hatte die Gruppe wieder auf den Weg gebracht. Weiterhin gibt es Kritik wegen der Ausschilderung rund um den Seilbahnberg.

Wiedersehen macht Freude – und es sorgt wieder für Diskussionen. Uwe Reinhold (55) aus Lengede hatte den etwas verirrten Wanderern des TV Mascherode aus Braunschweig mit Wolf-Dieter Schuegraf (77) vor einigen Wochen wieder zurück auf den richtigen Weg geholfen. Der Lengeder hatte damals auch noch als „U.R.“ am geparkten Auto der Braunschweiger Gruppe einen Zettel mit einem Tipp für ein Café in der Nähe zurückgelassen. Nach einem Aufruf unserer Zeitung trafen sich der Einheimische und der Wanderer am Lengeder Seilbahnberg wieder.

„Hier sollte gleich eine große Karte für das ganze Gebiet stehen“, sagt Wolf-Dieter Schuegraf (links); hier zusammen mit dem Lengeder Uwe Reinhold und Finn am Eingang zum Bergbaupark am Fuße des Lengeder Seilbahnbergs.
„Hier sollte gleich eine große Karte für das ganze Gebiet stehen“, sagt Wolf-Dieter Schuegraf (links); hier zusammen mit dem Lengeder Uwe Reinhold und Finn am Eingang zum Bergbaupark am Fuße des Lengeder Seilbahnbergs. © Arne Grohmann

Wir treffen die beiden wie besprochen am Vallstedter Weg an den Parkflächen am Fuße des Seilbahnbergs. Dort steht, am Eingang zum „Bergbaupark“, eine Tafel, die zeigt, was es auf der kleinen Grünfläche am Seilbahnberg alles wo gibt. „Hier sollte gleich eine große Karte für das ganze Gebiet stehen“, sagt Wolf-Dieter Schuegraf. Am besten mit ein paar Erläuterungen zur Natur und zur Historie.

Vor einigen Wochen hatte Wolf-Dieter Schuegraf mit den Wanderern des TV Mascherode einen Tipp unserer Zeitung aufgegriffen. Die Gruppe machte sich auf den Weg durch die Gemeinde Lengede – und erwischte gleich oben an den Lengeder Teichen den falschen, fatalen Abzweig. Denn, wer gleich oben, noch vor dem ersten Teich links in den Weg geht, landet relativ schnell in einem kaum noch begehbaren, zugewucherten, matschigen Stück. Allerdings: Dieser Weg war und ist weder im BZ-Wandertipp noch auf der Karte auf der Internetseite der Gemeinde Lengede als Teil des Rundwegs vorgesehen. Der beginnt erst hinter dem ersten Teich links.

„Dennoch wäre es besser, wenn auch hier gleich ein Schild stehen würde“, sagt Wolf-Dieter Schuegraf, nachdem wir vom Vallstedter Weg kommend die rund 40 Stufen zu den Teichen hinaufgegangen sind. Uwe Reinhold, der häufig mit seinem Hund Finn an den Teichen unterwegs ist, stimmt zu. Ebenso der Aussage von Wolf-Dieter Schuegraf, dass „es hier viele Parallelwege gibt“.

Zudem sind die Teiche wegen der zugewachsenen Ufer im Frühjahr und Sommer kaum noch zu sehen für eine bessere Orientierung.

Deswegen schlagen beide vor, die unterschiedlichen Routen rund um die Teiche und durch das Gebiet der Gemeinde Lengede jeweils mit eigenen Zeichen zu versehen, die auf der Karte und mit Schildern vor Ort immer wieder auftauchen. „So wie bei den Wanderwegen im Harz“, sagt Uwe Reinhold.

Dort kann man bestimmten Symbolen oder Zeichen folgen, zum Beispiel einer roten Raute oder einem blauen Quadrat. Dann weiß der Wanderer, dass er auf dem richtigen, dem von ihm ausgewählten Weg ist. Die Frage ist aber, ob es sich bei den wenigen Möglichkeiten an den Lengedern Teichen lohnt, mehrere Wanderrouten auszuweisen.

Nachdem wir erstmals über die Wanderer des TV Mascherode und die Hilfe von „U.R.“ berichteten, hatte die Gemeinde Lengede auf Nachfrage unserer Zeitung auf die Karte mit den Wanderwegen auf der Internetseite der Gemeinde (www.lengde.de) verwiesen. „Die ist da nicht so leicht zu finden“, sagt der Lengeder Uwe Reinhold. Man müsse unter „Lebend in Lengede“ und dann unter „Gemeindeplan“ suchen. Ein Begriff wie „Wanderkarte“ sei konkreter, ein „Plan“ könne sich schließlich auch auf den Haushalt der Gemeinde beziehen.

Unter „Leben in Lengede“, „Freizeit“ und „Naherholung“ gibt es gar keinen Hinweis auf eine Wander- oder Wegekarte auf der Internetseite der Gemeinde.

Guter Hund, böser Weg! Uwe Reinhold (links) mit Wolf-Dieter Schuegraf und Finn am ersten Abzweig gleich links vor dem ersten der Lengeder Teiche, wenn man die Treppe vom Vallstedter Weg hoch kommt. Dieser, meistens zugewucherte, Weg gehört nicht zu den offiziell verzeichneten Wanderwegen!
Guter Hund, böser Weg! Uwe Reinhold (links) mit Wolf-Dieter Schuegraf und Finn am ersten Abzweig gleich links vor dem ersten der Lengeder Teiche, wenn man die Treppe vom Vallstedter Weg hoch kommt. Dieser, meistens zugewucherte, Weg gehört nicht zu den offiziell verzeichneten Wanderwegen! © Arne Grohmann

Es sei nicht das erste Mal vorgekommen, dass er Menschen, die nicht aus Lengede kommen, bei der Orientierung an den Lengeder Teichen geholfen habe, erzählt Uwe Reinhold. Die Verbindung der auf der Wanderroute vorgeschlagenen Sehenswürdigkeiten „Seerosenteich“ und „Gedenkstätte Grubenunglück“ sei auch nicht gut ausgeschildert, ergänzt Wolf-Dieter Schuegraf.

„Wir kommen wieder“, verspricht der Wanderer dennoch dem Einheimischen bei der Verabschiedung. Und eventuell gehen die beiden dann zusammen eine Runde.

Zu erzählen hätten beide bestimmt viel. Wolf-Dieter Schuegraf war beispielsweise Direktor der Städtischen Bibliotheken in Braunschweig, geboren wurde er in München. Früher war er im Vorstand des TV Mascherode, inzwischen kümmert er sich nur noch um die Wanderer. Die sind bereits seit gut 30 Jahren jeden Monat irgendwo unterwegs.

Uwe Reinhold arbeitet bei der Berufsfeuerwehr in Salzgitter als Techniker. Und sein Schwiegervater gehörte zur Grubenwehr, die beim Bergwerksunglück von 1963 („Das Wunder von Lengede“) im Einsatz war.