Groß Ilsede. Der Arbeitskreis Dorfgeschichte hat über die Geschichte des Casinos Bilder und weitere Dokumente für eine Ausstellung zusammengestellt.

Im Jahr 1902 errichtete die Ilseder Hütte ein repräsentatives Gesellschaftshaus, im Sprachgebrauch „Hüttencasino“ genannt. Es war damals nach Angaben des Arbeitskreises Dorfgeschichte ein Mittelpunkt der Ilseder Hütte. Das Casino befand sich dort, wo heute der Rewe-Supermarkt an der Eichstraße steht.

1975 begann der Abbruch des Gebäudes, was viele Ilseder noch heute bedauern, so die Mitteilung weiter. Der Arbeitskreis Dorfgeschichte hat über die Geschichte des Casinos Bilder und weitere Dokumente für eine Ausstellung zusammengestellt. Der Überblick ist in fünf Vitrinen im Obergeschoss des Rathauses während der Öffnungszeiten der Gemeinde Ilsede bis Ende Januar 2024 zu sehen. Die Ausstellung ist mit einem Aufzug erreichbar.

Aufbau des „Hüttencasinos“

Im Innern des Casinos gab es noch bis 1950 drei streng getrennte Bereiche:

Den östlichen Trakt, der der Direktion und dem Vorstand vorbehalten war. Auch festliche Empfänge hat es dort gegeben. Die mittlere Partie des Hauses durfte von den Mitgliedern der „Casinogesellschaft der oberen Beamten“ und deren Angehörigen betreten werden. Lese- und Billardzimmer haben natürlich dazugezählt, so der Arbeitskreis. Die der „Kolonie“ zugewandte Seite bestand aus einem öffentlichen Schankraum mit zwei Klubzimmern.

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Das "Hüttencasino" 1910. © FMN | Arbeitskreis Dorfgeschichte Groß Ilsede

Die Namen der Wirte sind bekannt und festgehalten. Am längsten hat Hermann Goliberzuch den Casinobetrieb geführt, nämlich von 1924 bis 1944. Am 1. November 1971 wurde von den Stahlwerken Peine-Salzgitter AG das Grundstück verkauft, und 1975 begann dann der Abbruch des Gebäudes. Der „Neukauf“-Markt, ein reines Flachdachgebäude, eröffnete im September 1976.

Zwischenzeitlich sei das Casino wieder aufgebaut worden und könne als Modell in der Ausstellung besichtigt werden, so der Arbeitskreis abschließend.