Peine. Die Schülerinnen und Schüler lernen an den Projekttagen mit Hilfe von Verhaltenstraining, Streit zu klären, bevor es zu Gewalt kommt.

„Überall Unruhen, Veränderungen, Unsicherheiten – die Selbstverständlichkeiten haben sich aufgelöst“, teilt die Bodenstedt-/Wilhelmschule mit. „Heranwachsende suchten nach Ordnung in der Unordnung. Nach Sicherheit in der Unsicherheit. Nach Beständigkeit in der Unbeständigkeit. Nach Verlässlichkeit, aber auch nach Ruhe in diesen unruhigen Zeiten“, wird Lehrerin Claudia Conrad-Seiler zum Ansatz der Projekttage zitiert.

Schule sei mit ihrer großen Vielfalt keine Oase der Glückseligkeit, aber sie könne ein Ort des Miteinanders, des Vertrauens und des gegenseitigen Respekts werden. Die Projekttage sollen ein erster Schritt sein, um die Schüler für einen respektvollen Umgang zu sensibilisieren. Die Bodenstedt-/Wilhelmschule hat es sich verstärkt zur Aufgabe gemacht, ihren Fokus auf ein respektvolles Miteinander zu legen. Gewalt, egal ob körperlich oder verbal, wird nicht akzeptiert. Wie man wertschätzend miteinander umgeht und Konflikte gewaltfrei löst – damit beschäftigten sich die Schüler jetzt im Rahmen von Projekttagen, teilt die Schule weiter mit. Sie trainierten „cooles Verhalten“, setzten sich mit unterschiedlichen Lebensentwürfen auseinander oder diskutierten über den Krieg in Israel.

Die Mädchen und Jungen der unteren Jahrgänge nutzten die Zeit, um ein intensives Verhaltenstraining zu absolvieren: Sie lernten, wie man mit der richtigen Körperhaltung und der Stopp-Regel einen Streit klären kann, bevor es zu Gewalt kommt. Symbolisch haben sie auch ihre schlimmsten Schimpfwörter zerrissen, um sie nicht mehr zu benutzen.

Eine intensive Beschäftigung mit dem Thema Respekt

Zum Abschluss der Projekttage präsentierten die höheren Klassenstufen ihren Mitschülern ihre Ergebnisse in Form von selbst gedrehten Videos, Plakaten oder Rollenspielen. Zu betrachten gab es außerdem großformatige Köpfe aus Pappmaché, die verschiedene, ausgegrenzte Personengruppen darstellten und mit Artikeln aus dem Grundgesetz ergänzt wurden, so die Schule weiter. Sehr berührend seien Schülertexte über ihre Erfahrungen mit nicht-respektvollen Verhalten gewesen.

Für Schulleiter Wolfgang Sammer sei die Vielseitigkeit der Ergebnisse beeindruckend, und jeder Beitrag habe das Thema auf eine ganz eigene Art beleuchtet: „Dieser Tag war für mich und die Schülerinnen und Schüler sehenswert und wundervoll in seiner Botschaft.“ Das Fazit der Schule nach der intensiven Beschäftigung mit dem Thema Respekt: Statt zuerst auf das Trennende zu blicken, sollte man nach Gemeinsamkeiten suchen. Nur die halten eine Gemeinschaft zusammen.