Peine. Die Wahl zum „Menschen des Jahres 2023 – Peine“ ist geöffnet. Hier finden Sie die Abstimmung und die fünf Kandidatinnen und Kandidaten im Überblick.

Rund 29 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland freiwillig und unentgeltlich für das Gemeinwohl. Fünf von ihnen aus dem Landkreis Peine haben wir Ihnen in den vergangenen Tagen vorgestellt. Sie sind für die Ehrenamtsaktion „Menschen des Jahres 2023“ unserer Zeitung nominiert.

Nun liegt es an Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, über die Gewinnerin oder den Gewinner des Titels abzustimmen. Die Abstimmung ist bis Sonntagabend, 23.59 Uhr, geöffnet. Wichtig: Akzeptieren Sie bitte für die Ansicht der Umfrage die empfohlenen externen Inhalte per Schieberegler in dem grauen Pop-up! Die Abstimmung lädt anschließend und Sie können Ihre Stimme abgeben.

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Hier noch einmal alle Kandidatinnen und Kandidaten in alphabetischer Folge im Überblick.

Mareike Hornig gründete GEMEINsam WenDEburg

Mareike Hornig ist die Wendeburgerin, die Menschen verbindet. Die 37-Jährige, von Beruf Ärztin, hat das Gemeinschaftsprojekt GEMEINsam WenDEburg initiiert, beginnend mit der Aktion „Weihnachtslieder to go“ - ein Liederheft für jeden Wendeburger Haushalt - und dem „Sternweg“: Die Weihnachtsgeschichte wunderbar bebildert, auf Tafeln an mehreren Stellen im Ort in Corona-Zeiten. Zu Ostern wird der „Osterweg“ daraus - und das Jahr über ist es der „Kulturweg“: Tafeln mit Bildern und Texten zu markanten Gebäuden und historischen Orten.

Die Projekte fanden Anklang, Kulturweg-Tafeln stehen mittlerweile in allen Ortschaften der Gemeinde und aus der Initiative wurde ein Verein, der heute fast 50 Mitglieder zählt. Es geht Mareike Horning darum, die Gemeinschaft zu stärken und Synergien zu schaffen, die alle Beteiligten zusammenbringen und bereichern. „Ich mache das nicht alleine. Ohne die Unterstützung der ortsansässigen Vereine, zahlreiche Mitwirkende und Firmen- oder Privatspenden wäre das alles nicht möglich – es ist ein Gemeinschaftsprojekt“, betont sie.

Rainer Jeffe aus Lengede engagiert sich im Naturschutz

Rainer Jeffe ist ein Naturmensch, er setzt sich für Vögel ein, insbesondere für Schleiereulen, Turmfalken, Dohlen und Störche. Der 72-jährige Lengeder sorgt dafür, dass sie Brutstätten haben - und er beringt die Jungtiere. Im Turm einer Scheune in Vallstedt hat er 1999 einen Eulen-Brutkasten angebracht. „Heute brüten sie in 61 Kästen in 28 Ortschaften“, erzählt er. 50 Kästen hat er schon selbst gebaut.

Und er kann auf Erfolge blicken: 28 Jungeulen von Lengede bis Alt-Lahstedt, 25 Turmfalken, 4 Dohlen. Und natürlich freut er sich über die seit 2011 im gesamten Kreis Peine zunehmende Zahl der Störche mit aktuell 47 Pärchen mit 86 Jungstörchen. Seit 2009 ist Karl-Rainer Jeffe Storchenbetreuer. Und er kümmert sich auch um das Sammeln von Kröten und Fröschen am Seilbahnberg. Seine Naturliebe und sein Wissen gibt er gern weiter, insbesondere an Kinder. Über seine Nominierung freut Jeffe sich und hofft, dass sich Interessierte melden, die ihn ehrenamtlich bei seiner Arbeit unterstützen können. Sein Wunsch ist, mehr Rücksicht auf die Natur zu nehmen, mehr Blühstreifen zu pflanzen für Vögel, „und dass es mehr Brachflächen gibt“.

Kateryna Kowalenko gibt ukrainischen Kriegskindern Musikunterricht

Kateryna Kowalenko stammt aus der Ukraine, sie kam vor zwölf Jahren nach Peine, der Liebe wegen. Ihr Beruf, ihre Berufung und ihre Leidenschaft: die Musik. Die 34-Jährige Musikpädagogin unterrichtet an der Kreismusikschule. Ehrenamtlich gibt sie aus der Ukraine geflüchteten Kindern einmal pro Woche Musikunterricht. „Musik ist mein Leben, meine Sprache der Seele“, sagt sie. Für die ukrainischen Kinder sei es bedeutsam, Musik in ihrer Muttersprache machen zu können. Sie können so eine seelische Brücke zur Heimat schlagen“, erklärt sie den Beweggrund für ihre Initiative.

Als der Ukraine-Krieg ausbrach, half sie als Dolmetscherin, unterstützte Schulen und vermittelte Wohnungen. Als der akute Bedarf an Soforthilfe sank, begann sie mit dem Musikunterricht, in dem die Bandura die Hauptrolle spielt: ein charakteristisches ukrainisches Zupfinstrument. In der Nominierung als Kandidatin für die Peiner Menschen des Jahres sieht sie die Chance, eine Botschaft hinaus in die Welt zu tragen: „Es geht nicht nur um mich oder diese Musikstunde. Es geht um eine Nachricht, die nicht verstummen darf. Wir sind und bleiben mit der Ukraine emotional und kulturell verwoben. Die Menschen dort sollen wissen: Ihr seid nicht vergessen, ihr seid nicht allein.“

Katja Rausch engagiert sich im Verein „Gemeinschaftszentrum Vechelde“

Katja Rausch (53), in Vechelde geboren und aufgewachsen, bezeichnet sich selbst als „Türöffner“. Im Sommer 2020 hat sie damit begonnen, das Gemeinschaftszentrum in Vechelde aufzubauen. Zurzeit gehören Sprachkurse, Spieletreffen, ein Nähtreff, ein Reparaturcafé und Digitalisierungs-Nachmittage für Ältere zu den Angeboten des Vereins „Gemeinschaftszentrum Vechelde“. Die 15 Mitglieder und Helfer haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Bürger zusammenbringen und der Vereinsamung entgegenwirken. Die Gemeinde hat dem Verein Räume im Dornberg Carree zur Verfügung gestellt.

„Wir knüpfen Kontakte mit Vereinen und der Politik, schreiben Konzepte, akquirieren Gelder, wir sind die Möglichmacher“, beschreibt sie sich. So gab es Sprachkurse für Ukrainer, sie half bei der Möbel- und Wohnungssuche und dabei Formulare auszufüllen. Anfangs gab es auch eine rein ukrainische Kitagruppe in Wahle. „Wir könnten viele Ideen umsetzen, wenn wir noch mehr Leute wären“, sagt sie. Auch das Reparaturcafé gehört zum Gemeinschaftszentrum. „Nicht aufgeben und nicht alles gleich wegschmeißen“, nennt Katja Rausch das Motto.

Dietmar Seidel, seit 16 Jahren Vorsitzender des Sportvereins VfL Woltorf

Dietmar Seidel (61) sagt von sich, er sei ein „Vorturner“. Was er damit meint: Der Woltorfer ist seit 16 Jahren Vorsitzender des Woltorfer Sportvereins, des VfL Woltorf. Er trainiert die zweite Herrenmannschaft, die er vor vier Jahren selbst zusammengestellt hat. Er sei in Woltorf von Tür zu Tür gegangen und habe bei allen geklingelt, die keinen Sport machten, aber dafür infrage kamen, erzählt er. Bald stand die Mannschaft: Alle sind sie noch dabei und spielen in der zweiten Kreisklasse.

Dietmar Seidel ist zudem Übungsleiter der Gesundheitssportgruppe, Abnehmer für das Sportabzeichen und besitzt Trainingslizenzen für den Rehasport und Innere Medizin. „Die möchte ich für den Verein nutzen, wenn ich als Polizist nächstes Jahr in den Ruhestand gehe.“ Schließlich sei die geistige und körperliche Beweglichkeit das Wichtigste, vor allem im Alter. Deshalb sei Sport so wichtig. Alles sei Teamarbeit im Vorstand, das ist ihm wichtig zu betonen. „Ich bin kein einsamer Künstler, wir entwickeln neue Projekte gemeinsam.“ Im Verein wird er übrigens nur „Ratio“ genannt. Warum? „Ich habe mal was von rationell erzählt, seitdem heiße ich so.“