Peine. Bankkunden im Peiner Land sind vorsichtiger bei hohen Ausgaben geworden, berichtet die Volksbank Brawo. Welche Geld-Tipps ein Bankdirektor hat.

Die steigenden Lebenshaltungskosten machen für die Menschen im Peiner Land das tägliche Leben immer teurer. Doch mehr Liquiditätsprobleme bei Kunden beobachtet die Volksbank Brawo deshalb nicht, berichtet sie in einer Pressemitteilung. „Bei unseren privaten Kunden erkennen wir bislang keine nennenswerte Steigerung an Fällen, bei denen es massive finanzielle Schwierigkeiten gibt“, wird der Leiter der Direktion Peine Stefan Hornrath zitiert.

Damit sage er nicht, dass die hohe Inflationsrate keine Auswirkungen habe. Die Auswirkung falle aber anders aus, als vielleicht vermutet werde: „Sehr viele Menschen sind vorsichtiger geworden, was relativ hohe Ausgaben anbelangt, sodass Probleme bei der Kontoführung erst gar nicht entstehen.“

Das bestätigt der Mitteilung zufolge auch der Leiter der Filiale in Vöhrum, Jürgen Danert, der derzeit die Kunden von Schwicheldt aus betreut: „Ich stelle ein hohes Maß an Vernunft bei den Kunden fest. Viele überprüfen ihr Ausgabeverhalten, damit es gar nicht erst zur Rückgabe von Lastschriften kommt.“

Danert sagt in dem Text, dass die Nachfrage nach Krediten für private Anschaffungen oder Urlaubsreisen in den vergangenen Monaten deutlich ruhiger geworden sei. „Bei den großen Anschaffungen sind die Menschen bereits viel vorsichtiger geworden“, erläutert er.

Ein Haushaltsbuch für eine Übersicht über kleinere Ausgaben

Jedoch stellen wir bei Beratungsgesprächen immer wieder fest, dass überflüssige, aber regelmäßige kleinere Ausgaben oft aus dem Blickfeld geraten.“ Als Beispiele nennt Danert Versicherungsbeiträge, die auf Grund einer geänderten persönlichen Situation nicht mehr erforderlich wären.

Mit Kreditkunden spreche man zum Beispiel darüber, verschiedene Kredite zusammenzufassen und so zu einer Reduzierung der Raten zu kommen. Das biete sich gerade dann an, wenn der Kunde bei mehreren Banken kleinere Kredite laufen habe. Als weitere „überflüssige Ausgabe für Privatkunden“ bezeichnet Stefan Honrath Kontoführungsgebühren.

Ein Tipp, die privaten Ausgaben zu überprüfen, ist Hornrath zufolge die Führung eines Haushaltsbuches. Denn dadurch würden gerade regelmäßige kleinere Ausgaben sichtbar.

Was die weitere Entwicklung anbelangt, ist der Bankdirektor nur bedingt entspannt: „Bei einem weiteren Fortschreiten der Inflation kann natürlich irgendwann der Punkt erreicht sein, an dem alle Einsparungen nicht mehr helfen und dann doch mehr Menschen in finanzielle Not geraten.“ Aber auch darauf sei man vorbereitet.