Wahle. Eltern in Wahle wünschen sich mehr Sicherheit für ihre Kinder auf dem Weg zur Bushaltestelle. Problem ist die vielbefahrene Fürstenauer Straße.

Der Weg zur Bushaltestelle in Wahle führt zahlreiche Schülerinnen und Schüler über die morgens vielbefahrene Fürstenauer Straße. Derzeit oft in der Dunkelheit. Die Querungshilfe soll dabei eine Hilfestellung sein, doch aus Sicht von Eltern reicht diese nicht aus, zumal die Verkehrszeichen aus Sicht der Eltern Marianna Waltersdorf und Gerrit Thiel keine geeignete Höhe haben.

„Die Querungshilfe stellt für Kinder und kleine Erwachsene keine Hilfe dar, da man über das Schild in der Mitte nicht sehen kann, ob ein Auto kommt. Da es hier keine Pflicht ist, zu halten und es eigentlich auch zu gefährlich ist, in der Mitte stehen zu bleiben, muss man oft sehr viele Autos abwarten“, berichtet Marianna Waltersdorf, deren Tochter die zweite Klasse in Vechelde besucht. Die Autos auf der Fürstenauer Straße würden oftmals schneller fahren als die erlaubten 50 Stundenkilometer. „Morgens stehen sehr viele Kinder an der Bushaltestelle“, erklärt die Mutter.

Ein Grund dafür ist nach Ansicht der Wahlerin, dass es lediglich eine Bushaltestelle für alle Kinder aus Wahle gibt. „Im Neubaugebiet wohnen viele Kinder“, sagt sie. „Es wäre sinnvoll, hier eine zweite Bushaltestelle zu installieren“, findet die 39-Jährige. Die Mädchen und Jungen hätten einen weiten Weg bis zur Fürstenauer Straße; eine Mutter sagt, dass sie rund 20 Minuten unterwegs seien. Und so gibt es auch Eltern, die ihre Kinder lieber gleich mit dem Auto zur Schule fahren – oder bis zur Bushaltestelle.

Landkreis Peine lehnt Tempo-30-Zone ab

Die Gemeinde Vechelde informiert, dass der Landkreis Peine als zuständige Straßenverkehrsbehörde auf entsprechende Bitte des Ortsrates Wahle um Prüfung hinsichtlich der Anordnung einer streckenbezogenen Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer gebeten wurde: nämlich auf der Fürstenauer Straße ab der Einmündung Gänsekamp bis zur Einmündung Zum Wahler Grund.

Der Landkreis Peine lehnte ab. Für die Begründung wird die Straßenverkehrsordnung herangezogen: Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen seien nur dort anzubringen, wo dies aufgrund der besonderen Umstände zwingend erforderlich sei, weil auch ein aufmerksamer Verkehrsteilnehmer die Gefahr nicht oder nicht rechtzeitig erkennen könne und auch nicht mit ihr rechnen müsse. Insbesondere Beschränkungen und Verbote des fließenden Verkehrs dürften nur angeordnet werden, wenn aufgrund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine Gefahrenlage bestünde, die das allgemeine Risiko erheblich übersteige. Einen Unfallschwerpunkt gebe es hier nicht.

Landkreissprecher Fabian Laaß erklärt: „Mögliche Gefahrensituationen ergeben sich, wenn Schulkinder sich nicht an die Verkehrsregeln halten, oder vorhandene, sichere Querungsmöglichkeiten nicht nutzen. In diesem Fall obliegt die Verkehrserziehung den Erziehungsberechtigten.“ Weiter teilt er mit: „Auch die Schule kann in Zusammenarbeit mit der Polizei ein Schulwegkonzept erstellen und den Schülern sichere Schulwege aufzeigen. So etwas macht insbesondere dann Sinn, wenn die Orte sich verändern.“

Zweite Bushaltestelle ist bereits Thema

Die Querungshilfe erachtet die Gemeinde Vechelde grundsätzlich als sinnvoll. Aus diesem Grund sei sie damals in Abstimmung mit dem Landkreis Peine und auf Kosten der Gemeinde Vechelde erstellt worden, heißt es. Bürgermeister Tobias Grünert räumt ein: „Die Sicht kann für Kinder – je nach Körpergröße – tatsächlich eingeschränkt sein, wenn sie in der Mitte der Querungshilfe stehen. Aufgrund der breiten Ausgestaltung der Querungshilfe dürfte die Sicht durch die Verkehrszeichen aber nicht gänzlich eingeschränkt sein.“ Grünert versichert aber: „Wir werden diesen Aspekt verwaltungsseitig dennoch zum Anlass nehmen, um die Art und Ausgestaltung der Schilder zusammen mit dem Landkreis Peine noch einmal zu überprüfen.“

Eine zweite Bushaltestelle ist bereits Thema, heißt es aus dem Rathaus – und weiter: Die Einrichtung einer neuen Bushaltestelle am Vechelader Weg in der Ortschaft Wahle wird befürwortet, um insbesondere den Fußweg der Schulkinder aus dem Neubaugebiet zur nächsten Bushaltestelle zu verkürzen.

„Mit der Einrichtung der Bushaltestelle würde auch die Haltestelle an der Fürstenauer Straße entlastet werden. Die zur Einrichtung der Bushaltestelle am Vechelader Weg erforderlichen Abstimmungen zur Durchführung des Genehmigungsverfahrens – unter anderem mit den Regionalverband Großraum Braunschweig – laufen bereits, und eine Ausbauplanung seitens der Gemeinde Vechelde befindet sich in der Erstellung“, teilt Grünert mit.

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