Edemissen. CDU Feldrundfahrt thematisiert historische Stationen der Kiesgewinnung in der Gemeinde Edemissen.

Aufgesessen! Auf Einladung des CDU Gemeindeverbandes Edemissen kletterten im Juli rund 40 interessierte Teilnehmer auf Trecker und Wagen. Die 17. Feldrundfahrt drehte sich in diesem Jahr nach der Corona-Zwangspause um den Kiesabbau in Plockhorst und Eickenrode.

Joachim Freund für die Ortsheimatpflege führte anschaulich und amüsant durch die historischen Stationen des Kiesabbaus. Mit der Gründung der Drewes KG Kies- und Sandgruben durch Friedrich Hermann Drewes 1936 begann die Ausbeutung der ersten Kiesgrube im Plockhorster Seebruch an der alten Bahnhofstraße. Kies und Sand wurden zunächst von Hand mit Schaufel und Schubkarre abgebaut und auf Lkw verladen. 1938 wurde die Kieswäsche durch den Bauunternehmer Höper gebaut. Das abgebaute Material wurde auf Loren über ein Anschlussgleis auf Waggons verladen. Ab 1946 wurde die Kiesgrube in Wehnsen ausgebeutet. 1962 wurde mit dem Bau einer neuen Siebanlage die Kiesgrube zwischen Plockhorst und Eickenrode erschlossen. 1991 fand – mittlerweile unter Führung der Peiner Frischbeton GmbH als Mehrheitseigner – der Wechsel zum neuen Gebiet mit der Kiesaufbereitungsanlage „Kleine Plockhorst“ zwischen Ohof und Eickenrode statt, da der Abbau weiterer Flächen am alten Standort nicht mehr wirtschaftlich gewesen wäre. Die ausgebeuteten Flächen wurden alle renaturiert. Von den sechs Kiesseen in Plockhorst ist heute einer in Besitz des Fischereivereines Peine – und ein Paradies für Fische von A wie Aal bis Z wie Zander.

Einen Ausblick auf die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen gab Landwirt und Maschinenführer Frederik Böker. Denn seit neun Jahren ist die Firma Holcim Besitzer des Kieswerks Plockhorst. Das Unternehmen beantragte 2020 die östliche Erweiterung des Kies- und Sandabbaus Richtung Eickenrode und Erseniederung. Die Genehmigung wurde vor kurzem vom Landkreis Peine erteilt. Die Ausbeutung findet allerdings noch nicht statt, da nicht alle Flächen des Abbaugebietes im Besitz der Firma sind.

Mit an Bord war auch Landtagsabgeordnete Christoph Plett. Dieser hatte sich in den vergangenen Monaten dafür stark gemacht, die Abbauzeiten für das neu geplante Kies-Abbaugebiet nicht zu stark auszuweiten, um Natur und Anwohner keiner zu großen Verkehrs- und Lärmbelastung auszusetzen.

Den Abschluss der gelungenen eineinhalbstündigen Tour bildete ein gemütliches Beisammensein bei Kaltgetränken und Bratwurst auf dem Bökerschen Hof.