Bettmar. Dem Chor gehen die Aktiven aus – die Corona-Pandemie hat die Situation noch verschlimmert.

Nach knapp 55 Jahren ist Schluss: Der Frauenchor Bettmar hat bei seiner Jahreshauptversammlung nun einstimmig beschlossen, den Chor mit sofortiger Wirkung aufzulösen. Zuletzt bestand der Chor nur noch aus acht aktiven Sängerinnen – und damit sei kein Chorbetrieb mehr möglich gewesen. Am 16. Oktober 1967 wurde er gegründet, am 16. Mai fand er sein Ende.

Zur Versammlung konnte Vorsitzende Hannelore Niewollik 15 Sangesschwestern sowie die Chorleiterin Elke Schulze begrüßen. Außerdem waren von insgesamt sechs Gründungsmitgliedern fünf anwesend. Edda Jürgens, die ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern gehörte, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen.

Der Frauenchor hatte schon seit einigen Jahren vergeblich neue Sängerinnen gesucht und die fast zweijährige Zwangspause durch Corona hatte die Situation sogar noch verschlimmert.

Es waren bewegende Momente, als die Vorsitzende einen kleinen Rückblick gab. Nach dem ersten Treffen im Oktober 1967 hatte der Frauenchor bis zum 14. Januar 1969 keinen Vorstand. Der erste Vorstand setzte sich dabei aus Liesbeth Kasch als Vorsitzende, Kassiererin Christa Lorenz und Schriftführerin Hannelore Kasch zusammen.

Die letzten Vorstandsmitglieder waren: Hannelore Niewollik (Vorsitzende seit 39 Jahren), Gerda Gottsmann (Kassiererin seit 47 Jahren), Edda Jürgens (Schriftführerin seit 51 Jahren), Gunda Meier (2. Vorsitzende seit 19 Jahren), Evelyn Grabowy (2. Kassiererin seit 5 Jahren und Johanna Bolz (2. Schriftführerin seit 9 Jahren). Zur Historie: Der Frauenchor hat aktiv zum Dorfleben in Bettmar beigetragen. Es wurde zu Beginn des Volksfestes in der Kirche gesungen und viele Jahre auch auf dem Zelt beim Kommers. In guter Erinnerung wird auch das Ostersingen morgens um 6 Uhr in der Kirche und zu anderen Gelegenheiten wie Konfirmationen und Adventskonzerten bleiben.

Unvergesslich für viele werden auch die verschiedenen Mottowagen zum Umzug beim Volksfest wie „Die Schwarzwaldklinik“ 1987, „Ein Männlein steht im Walde“ 1992, „Anno dazumal“ 1996 mit historischen Kostümen zur 850-Jahrfeier von Bettmar, „Schule im Wandel“ 1998, „Unser Dorf kann schöner werden“ 1999 und „50 Jahre Frauenchor“ 2017 zum unserem Jubiläum bleiben.

Mit der Auflösung des Frauenchores Bettmar ist wieder ein kleines Stück Kultur verloren gegangen“, so die Mitglieder.