Peine. Nach einem Hinweis werden die Tiere aus Dreck und Enge befreit. Viele haben Bissverletzungen, viele Weibchen sind vermutlich tragend.

  • Das Tierheim bekam einen Hinweis auf die Meerschweinchen
  • Mitarbeiter reagierten sofort und retteten die Tiere
  • Tiere sind verletzt, viele tragend
  • Animal Hoarding ist laut Tierheim eine Sucht

In einem Stall in Peine fristen viele Meerschweinschen unversorgt ein unwürdiges Dasein: Diese Nachricht erhielt das Peiner Tierheim am Samstag, berichtet Leiterin Heike Brakemeier. Zwei Mitarbeiter machten sich sofort auf den Weg, um sich von der Situation zu überzeugen.

Gesehenes „kaum zu beschreiben“

„Was die Mitarbeiter dort sahen, ist kaum zu beschreiben“, so Heike Brakemeier in einer Mitteilung. „Teilweise saßen acht Meerschweinchen in einem 60 mal 120 Zentimeter kleinem Käfig, Käfige waren zum Teil bis fast unter die Decke voller Kot und es stank erbärmlich.“

Animal Hoarding, so die Tierheimleiterin, bezeichnet die Sucht, Tiere zu sammeln beziehungsweise diese auf engem Raum zu halten. Mindestanforderungen wie Tierarzt, Nahrung und Hygiene würden nicht gewährleistet. „Die Menschen, die betroffen sind, erkennen meist selber nicht, dass es den Tieren schlecht geht.“

Tiere haben Bissverletzungen

Viele der Meerschweinchen im konkreten Fall hätten diverse Bissverletzungen aufgrund des begrenzten Platzangebotes und damit verbundenen Rangkämpfen um Futter und Partnertiere. Die Hälfte der 21 weiblichen Tiere sei vermutlich tragend, so dass das Peiner Tierheim nun noch unzähligen Nachwuchs erwarte. Heike Brakemeier: „Wir möchten alle Menschen darum bitten, auf solche Missstände zu achten und umgehend den Tierschutzverein oder das Veterinäramt zu informieren.“

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