Edemissen. Auf der Tour durch den Kreis Peine lernen Radler über Wasser und Wald, kommen an einem Rittergut vorbei und können sich in einem See abkühlen.

Der größte Gegner ist der Wind. Doch Joachim Hansmann, ehemaliger Förster und nun vielseitig ehrenamtlich aktiv, strampelt wacker weiter und lässt keine Anstrengung erkennen. „Der Wind ist der Nachteil in einem waldarmen Landkreis. Den hat man im Harz nicht in dieser Form“, sagt Hansmann und ergänzt: „Dafür hat man da dann die Steigung.“ Das stimmt. Die Radtour rund um die Gemeinde Edemissen ist flach – und dennoch vielseitig. Sie führt durch verträumte Dörfer, einen verwunschenen Wald und an einer Vielzahl von kleinen Seen vorbei.

Die Strecke ist ungefähr 31 Kilometer lang, sie abzufahren dauert etwa drei Stunden. Sie ist so gut wie die ganze Zeit flach und meist asphaltiert, führt aber auch immer wieder über Feld- oder Waldwege. Gerade, wenn man an den Feldern vorbeifährt, kann der Wind ganz schön bremsen.

Aufgesattelt wird an der Wipshäusener Kirche in Edemissen. Richtung Norden kommt man – an Seen vorbei – in die malerische Ortschaft Rietze mit ihren roten Backsteinhäusern. Die Tour hat zwar gerade erst begonnen, doch eine Raststelle mitten im Dorf – ein paar Bänke umgeben von Bäumen und einem alten Wagengestell – laden schon zur ersten Pause ein.

Viele Seen und ein Wasserlehrpfad in der Gemeinde Edemissen

Doch nicht zu lange – der Großteil der Strecke liegt ja noch vor uns. Kurz nach Eickenrode überqueren wir den Angelsee. Für einen kurzen Moment erstreckt er sich zur Linken und zur Rechten, kurz danach fahren wir direkt auf den Wehnser See zu.

„Wer etwas über Wasser lernen will, der ist beim Wasserlehrpfad richtig“, sagt Hansmann. „Das ist wirklich spannend.“ Eine der Stationen des Wasserlehrpfads befindet sich direkt auf der Strecke, am Wasserwerk Wehnsen. Wer den Rundweg komplett erleben möchte, sollte zusätzlich noch einmal eineinhalb Stunden einplanen.

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Vorbei am Rittergut Ankensen

Weiter geht es an Feldern vorbei. Der Wind ist mittlerweile zum Freund geworden, denn er kommt von hinten und gibt Schwung. „Achtung, gleich kommt das Rittergut Ankensen“, sagt Hansmann. „Vor allem der Park und die kleine Kapelle sind schön.“ Und er hat recht. Durch die Bäume kann man im Vorbeifahren einen Blick auf das rote Häuschen auf der grünen Wiese erhaschen.

Eine andere Art von Grün durchfahren wir kurz darauf: Links und rechts des Weges erstreckt sich der Golf-Club Peine-Edemissen. Hier kann man beobachten, wie die Golfer versuchen, die weißen Bälle möglichst nahe ans Loch zu schlagen. Dann sind wir schon in Edemissen.

Der verwunschene Wald bei Meerdorf

Gegen Ende der Tour kommt eines der Highlights: der Meerdorfer Wald. Er wirkt fast ein wenig märchenhaft, immer wieder gibt es kleine Wasserstellen. Und mitten drin findet man das Grüne Klassenzimmer und Tadensenhaus. „Wenn Eltern mal eine Pause und Zeit für sich brauchen, rate ich hier zu halten“, sagt Hansmann. „Sie werden erstaunt sein, wie toll sich die Kinder hier selbst beschäftigen können. Es gibt nämlich so einiges zu entdecken.“

Kurz bevor die Rundtour beendet ist, durchqueren wir wieder eine kleine Seenlandschaft – inklusive dem Badesee Wipshausen. Also genau der richtige Ort, um sich nach einer langen Fahrradtour zu erholen und den Tag ausklingen zu lassen.

Hinweis zur „Zweiradzeit“

Dieser Artikel ist Teil unserer Fahrradserie aus den Jahren 2019 und 2021. Die Magazine zur „Zweiradzeit“ – das zweite Touren-Magazin wie auch das dritte Touren-Magazin – sind im Online-Shop von Funke Medien Niedersachsen erhältlich.