Peine. Es geht ihnen laut Verdi um gleiche Bezahlung. Die Gewerkschaft kritisiert den Einsatz von Streikbrechern und kündigt weitere Aktionen an.

„Der heutige Warnstreik der Fahrerinnen und Fahrer der Peiner Verkehrsgesellschaft (PVG) und von Kraftverkehr Mundstock (KVM) war ein voller Erfolg.“ So beginnt die Bilanz der Gewerkschaft Verdi in einer Pressemitteilung vom Mittwochmittag. „Alle Busse standen still, und an die 100 Fahrerinnen und Fahrer versammelten sich zur Kundgebung vor dem Braunschweiger Rathaus“, schildert Verdi weiter.

Flächentarif soll gelten

Den Fahrerinnen und Fahrern gehe es um Gleichbehandlung, sie forderten eine Anwendung des Flächentarifvertrages Niedersachsen (TVN). Der liege 15 bis 20 Prozent höher als die bisherige Vergütung, erläutert die Gewerkschaft.

Verdi hält das Vertrauen für verspielt

„Seit 20 Jahren sind die Kollegen abgehängt und werden schlechter bezahlt als ihre Kollegen in Braunschweig, Hannover oder Goslar. Damit muss es irgendwann vorbei sein“, wird Verdi-Vertreter Orhan Sat aus seinem Beitrag während der Kundgebung zitiert. Und weiter: „Fahrer von Mundstock Reisen wurden aus der Kurzarbeit geholt und als Streikbrecher eingesetzt. So verspielt man jedes Vertrauen, indem man die Kollegen gegeneinander auszuspielen versucht.“ Sollte es zu weitere Arbeitskämpfen kommen, werde man darauf deutlich reagieren.

Eine lange Geschichte

Verdi-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller erklärte in der Mitteilung, dass die Ungleichbehandlung das fatale Ergebnis einer langen Privatisierungs- und Ausgründungspolitik im ÖPNV sei: „Diese Fehlentwicklungen der letzten Jahre müssen jetzt repariert werden. Sonst finden die Unternehmen unter den jetzigen Bedingungen keine Fahrerinnen und Fahrer mehr.“

Thema Verkehrswende

Er wies auf einen Fahrermangel in der Branche hin, der mit den schlechten Arbeitsbedingungen und den geringen Löhnen zusammenhänge. Er ging auch auf das Thema Verkehrswende ein: „Weniger Individualverkehr und weniger Ausstoß von Treibhausgasen wird es ohne mehr ÖPNV nicht geben. Da muss jetzt in die Technik und da muss ins Personal investiert werden.“

Weitere Streiks möglich

Mit Blick auf die Tarifauseinandersetzung mit PVG und KVM kündigte Sat an, dass es weitere Streiks geben könne, wenn es zu keinem Angebot, komme, das den Weg in Richtung auf den Flächentarifvertrag weise.