Wense. 50 der 300 Einwohner befragen Ortsvorsteher Uwe Lippke und Gemeindebürgermeister Gerd Albrecht – es geht um Straßen und Glasfaser.

Marode Straßen Richtung Wipshausen und Ersehof, die baufällige Brücke über die Erse, fehlende Radwege, Glasfaser-Ausbau, Straßenausbaubeiträge: Nicht nur diese Themen kamen in der Bürgerversammlung im Dorfgemeinschaftshaus in Wense zur Sprache. Ortsvorsteher Uwe Lippke stellte sich ebenso den Fragen der rund 50 Besucher des 300 Einwohner kleinen Ortes wie Wendeburgs Gemeindebürgermeister Gerd Albrecht. Der Verwaltungschef hatte zu dem rund zweistündigen Rück- und Ausblick zudem Zahlen des Gemeindehaushalts mitgebracht, er berichtete aber auch über anstehende Projekte in der Kinder- und Seniorenbetreuung sowie über Investitionen in den Brandschutz.

Der aktuelle Haushalt, dessen Gesamtvolumen 18,7 Millionen Euro beträgt – davon 7,5 Millionen Euro Personalkosten -, würde laut Albrecht ein Defizit in Höhe von 1,1 Millionen aufweisen, „wenn wir kein Bauland verkaufen würden“, sagte Albrecht. „Aber wir kommen da an unsere Grenzen.“ Bestenfalls für zwei Jahre könne die Gemeinde noch mit Überschussrücklagen für einen Ausgleich sorgen. „Danach haben wir keine Stellschrauben mehr, um die Situation zu verbessern.“

Den Verwaltungschef treibt auch der Fachkräftemangel um – und das nicht nur in seinem Rathaus. „Wir haben im vergangenen Jahr Personalkosten eingespart, weil wir schlichtweg Stellen nicht besetzen konnten.“ Mitarbeiter hätten teils doppelte Arbeit leisten müssen. Mehr noch: „Wir suchen händeringend nach Fachangestellten für Bäderbetriebe“, sagte der Bürgermeister. Das sei indes kein Alleinstellungsmerkmal der Gemeinde Wendeburg, denn, so Albrecht, „alle Kommunen suchen“. Die Sommer-Öffnungszeiten des Auebads in Wendeburg stünden auf der Kippe, wenn nicht weiteres Bäder-Personal gefunden wird. Seine Verwaltung sei indes „am Ball“, es werde nach Lösungen gesucht.

Albrecht war aber nicht nur Überbringer schlechter Botschaften. Beim Ausbau der Krippenplätze geht es voran (unter anderem 15 neue Plätze in Bortfeld), das neue Feuerwehrgerätehaus in Bortfeld (bis zu zwei Millionen Euro Kosten) kommt. Für den Bau eines Seniorenheims am Wendeburger Ortsrand am Auebad soll der Rat am 25. Februar möglichst den Bebauungsplan beschließen.

Ortsvorsteher Lippke hatte viel Lob für die fünf Wenser Vereine übrig. Es herrsche ein reger und regelmäßiger Austausch, viele Veranstaltungen seien gut besucht gewesen – etwa das Spargelessen unter Federführung der Feuerwehr, an dem sich 80 Wenser beteiligten. „Das war besser besucht als so manches Schützenfest“, sagte der Ortsvorsteher. Gleiches, so berichtete Lippke exemplarisch, treffe auf das Senioren-Kaffeetrinken oder die Glühweinabende zu.

Apropos Verein: Ein neuer – der Bürgerbus-Verein - soll am Freitag, 7. Februar, im Feuerwehrgerätehaus am Meierholz in Wendeburg gegründet werden. Die Versammlung beginnt um 19 Uhr. Bernd Commeßmann, CDU-Ratsherr aus Sophiental und Initiator dieses Bürgerbus-Projektes, berichtete den 50 Wensern, wie es funktionieren könnte, kleine Ortschaften wie Wense, Rüper, Harvesse oder Sophiental besser an den Kernort Wendeburg und an die Zubringer des Öffentlichen Personennahverkehr in Richtung Peine oder Braunschweig anzubinden.