Peine. Laut Stadtsprecherin hat es zu keiner Zeit Gefahren für die Nutzer gegeben, einer Freigabe stehe also nichts im Wege.

„Ein gutes Ende deutet sich bei den vermuteten Sporenbelastungen in der Turnhalle der Peiner Burgschule an“ – das teilt Petra Neumann, Sprecherin der Stadt Peine mit. Demnach plane die Stadt, die gesperrte Halle in Absprache mit dem Landesgesundheitsamt ab Januar wieder für den Schul- und Vereinssport freizugeben.

Zur Historie: Aufgrund der Sorgen und Bedenken der Elternschaft und Schulleitung im Zusammenhang mit einem Wasserschaden in der Burgschulturnhalle wurde Neumann zufolge eine ergänzende Raumluftmessung in Auftrag gegeben, um eine Raumluftkontamination durch mikrobiologischen Befall auszuschließen: „Bei einer Raumluftmessung im Oktober wurden in der kleinen Burgschulhalle erhöhte Partikelwerte in der Raumluft gemessen, für die große Halle, die Umkleidekabinen und die sanitären Einrichtungen haben sich in der Erstmessung jedoch keine Auffälligkeiten ergeben.“

Aufgrund dieses Ergebnisses sei die kleine Halle für die Nutzung gesperrt worden. Darüber hinaus sei eine Untersuchung zu möglichen Ursachen durch das städtische Hochbauamt erfolgt. Neumann: „Nachdem nunmehr auch das Ergebnis der dritten Messung des beauftragten Gutachters vorliegt, wird deutlich, dass zu keiner Zeit Gefahren für die Nutzer vorlagen und einer Freigabe der Sportstätte nichts mehr im Wege steht.“

In der zweiten und dritten Messung seien keine erhöhten Partikelwerte in der Halle festgestellt worden, auch die Kultivierung der gesammelten Partikel zeige ein einwandfreies Ergebnis. „Dieses Ergebnis zeigte sich bereits nach einer vom Gutachter in Folge der ersten Messergebnisse empfohlenen einfachen Reinigung der Halle“, ergänzt Neumann.

Daraus lasse sich schließen, dass es sich bei den erhöhten Partikelwerten in der ersten Messung um alte Lagerstäube gehandelt habe, die bei der Nutzung der Sporthalle aufgewirbelt worden seien. „Die Stadtverwaltung hat während der Schließzeit der Turnhalle außerdem auf die Beschwerden zu Geruchsbelästigungen im Gebäude reagiert“, stellt die Sprecherin fest: „Wie sich herausstellte, stehen diese im Zusammenhang mit dem unter der Halle befindlichen Kriechkeller.“

Der Kriechkeller weise konstruktionstypisch eine direkte Verbindung mit dem Erdreich auf, was zu Geruchsentwicklungen beitragen könne. Die offenen Randfugen hinter den Sockelleisten des Turnhallenbodens seien zum Kriechkeller luftdicht verklebt worden. „Dabei wurden zunächst sämtliche Fugen durch Schaum mit extra hoher Elastizität verfüllt und anschließend mit einem Klebedichtband luftdicht verschlossen, so dass der Luftaustausch mit dem Kriechkeller unterbunden wird“, beschreibt Neumann. Eine umfassende Sanierung des Kriechkellers sei bei der Sporthallensanierung im Jahr 2021 vorgesehen.

Zudem sei das Lüftungssystem auf dem Dachboden der Turnhalle von Fachfirmen inspiziert und ein baulicher Zugang zu der Anlage hergestellt worden. Neumann: „Die Umluftanlage der Halle soll zu einer regulierbaren Zuluftanlage umgebaut werden.“ Damit werde ein leichter Überdruck in der Burgschulhalle entstehen und das Eindringen von Gerüchen und Stäuben erschwert. Aufgrund langer Lieferzeiten könne dieses jedoch frühestens Anfang kommenden Jahres passieren.

Besondere Beachtung wird Neumann zufolge auch weiterhin die Pflege und Reinigung der Sportgeräte finden müssen: Hier sei es auf einem mit Leder bezogenen Turnkasten zu einem augenscheinlichen Schimmelbefall gekommen. „Die völlig unbedenklichen Werte, die in der dritten Messung nochmals bestätigt wurden, sollen im laufenden Betrieb verifiziert werden“, kündigt Neumann an. Hierzu werde es zu gegebener Zeit eine weitere, abschließende Messung durch den Gutachter geben und über einen längeren Zeitraum hinweg eine Überprüfung des Raumklimas mittels eines so genannten Datenloggers erfolgen – dieser sei bereits installiert worden.