Kreis Peine. Der LBS-Kaufpreisspiegel ermittelt einen deutlichen Preissprung für Eigenheime im Landkreis Peine seit 2016.

In allen niedersächsischen Landkreisen und kreisfreien Städten sind die Preise für gebrauchte Häuser seit 2016 gestiegen – im Durchschnitt um 8,4 Prozent pro Jahr. Mehr als doppelt so viel legten die Eigenheimpreise im Landkreis Celle zu (plus 17 Prozent pro Jahr). Auch in den Landkreisen Peine und Göttingen mit jeweils plus zwölf Prozent pro Jahr lag die jährliche Preissteigerung deutlich über dem Durchschnitt. Ähnliche erhebliche Preissteigerungen gab es in Uelzen (plus 14 Prozent pro Jahr) und Holzminden (plus 13 Prozent pro Jahr).

Die Preisdaten für Niedersachsen stammen aus dem aktuellen LBS-Kaufpreisspiegel für das dritte Quartal 2019. Die Untersuchung wird regelmäßig vom Institut Empirica im Auftrag der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin-Hannover (LBS Nord) erstellt. Die Immobilienexperten werten dafür die Verkaufsangebote in den niedersächsischen Tageszeitungen und in Online-Portalen aus.

Laut dem Kaufpreisspiegel bewegt sich im Landkreis Peine die Preisspanne bei gebrauchten Häusern von 227.000 bis 376.500 Euro, der mittlere Preis beträgt 289.000 Euro bei 170 Quadratmeter Wohnfläche. Ein Peiner Durchschnittshaushalt muss also 6,2 Jahresnetto-Einkommen für ein gebrauchtes Einfamilienhaus aufbringen.

In der Stadt Peine beträgt der mittlere Preis für gebrauchte Einfamilienhäuser laut LBS-Kaufpreisspiegel 280.000 Euro (Spanne unteres bis oberes Marktsegment von 232.000 bis 390.000 Euro), in der Gemeinde Ilsede 289.000 Euro (Spanne: 224.500 bis 344.500 Euro), in der Gemeinde Lengede 295.000 Euro (Spanne: 249.000 bis 385.000 Euro), in der Gemeinde Wendeburg 309.500 Euro (Spanne: 211.250 bis 369.250 Euro) und – Spitzenreiter – in der Gemeinde Vechelde 349.000 Euro (Spanne: 239.000 bis 427.950 Euro).

In Hannover müssen Immobilienkäufer derzeit am tiefsten in die Tasche greifen: In der Landeshauptstadt wird unter allen Landkreisen und kreisfreien Städten der höchste Standardpreis für gebrauchte Einfamilienhäuser verlangt. Die Hälfte aller inserierten Eigenheime wird hier für mindestens 629.000 Euro angeboten.

Ein Durchschnittshaushalt muss demnach in Hannover 15,1 Jahresnettoeinkommen für ein gebrauchtes Einfamilienhaus aufbringen. Die Preise sind in der Landeshauptstadt in den vergangenen drei Jahren deutlich gestiegen: seit 2016 jährlich um 13 Prozent. Zudem werden in Hannover die mit Abstand höchsten Spitzenpreise verlangt. Ein Viertel aller angebotenen Häuser wird für mindestens 987.500 Euro angeboten.

Mit einem Standardpreis von 528.500 Euro liegt Braunschweig auf Platz zwei der niedersächsischen Eigenheim-Preisskala. Das entspricht umgerechnet dem Gegenwert von 13 örtlichen Haushaltsjahreseinkommen.

Zu den teureren Regionen in Niedersachsen mit typischen Hauspreisen über 400.000 Euro zählen außerdem der Landkreis Harburg (449.000 Euro) sowie die Städte Wolfsburg und Osnabrück (jeweils 445.000 Euro). Die Spitzenpreise für gebrauchte Einfamilienhäuser beginnen an diesen Standorten bei rund 600.000 Euro aufwärts.

Die günstigsten gebrauchten Einfamilienhäuser werden nach wie vor im Landkreis Holzminden angeboten. Der Standardpreis liegt hier bei 127.250 Euro, das entspricht 3,2 örtlichen Haushaltsnettoeinkommen. Ein Viertel aller Häuser ist sogar für maximal 80.000 Euro zu haben. Auch in den Landkreisen Northeim und Lüchow-Dannenberg sind die Standardpreise mit 140.000 bzw. 145.000 Euro im Niedersachsenvergleich relativ günstig.

„Damit der Immobilienerwerb angesichts steigender Preise nicht an fehlendem Eigenkapital scheitert, ist es umso wichtiger, frühzeitig dafür zu sparen. Daher ist die gerade beschlossene Verbesserung der Wohnungsbauprämie genau der richtige Weg, um vor allem junge Menschen zum gezielten Sparen für Wohneigentum zu motivieren“, erklärt Dr. Rüdiger Kamp, Vorstandsvorsitzender der LBS Nord.