Peine. Der Kreissportbund, die Kreismusikschule, der evangelische Kirchenkreis, die katholische Kirche und die Moscheegemeinden haben eingeladen.

In Städten wie Dortmund, Dresden oder Berlin hat das Weihnachtssingen im Stadion schon eine lange Tradition. Nun hat es auch in Peine erstmals ein interkulturelles Weihnachtssingen gegeben, zu dem der Kreissportbund (KSB), die Kreismusikschule, der evangelisch-lutherische Kirchenkreis, die katholische Kirche und die Moscheegemeinden eingeladen haben.

Bei kaltem, zum Glück aber trockenem Wetter sind mehr als 200 Sangeslustige der Einladung ins Stadion des Sportvereins TSV Marathon Peine gefolgt, um sich gemeinsam auf das nahende Fest einzustimmen.„Schön, dass wir hier in dieser besonderen Atmosphäre zusammen gekommen sind“, begrüßt KSB-Vorsitzender Wilhelm Laaf die Besucher, nachdem die Musikschulband zu Beginn den Hit „All I want for Christmas“ gespielt hat. Hannelore Elsner, Vorsitzende des TSV Marathon, schließt sich dem an und dankt allen fleißigen Helfern, die die Gäste mit Glühwein, Tee und Keksen versorgt haben. „Und jeder sollte sich eine Kerze nehmen, denn wir wollen nachher das Flutlicht ausschalten und das Stadion zum Lichtermeer werden“, kündigt sie an.

Dann geht es auch schon los: Begleitet vom Posaunenchor Stederdorf/Frieden, singen alle gemeinsam die Lieder „Macht hoch die Tür“, „Tochter Zion“ und „Es ist ein Ros entsprungen“. Zwischen den Liedern tragen Pastorin Beate Lenz, Diakon Helmut Zimmermann und Hannelore Elsner die Weihnachtsgeschichte vor.

Außer Klassikern wie „Stille Nacht“ und „Stern über Bethlehem“ gibt es auch moderne Hits wie „Last Christmas“ und „Feliz Navidad“ sowie das bei Kinder sehr beliebte Lied „In der Weihnachtsbäckerei“. Die kleinen Besucher dürfen sich nebenbei beim Mini-Sportabzeichen mit Igel „Bürste“ austoben.

Zur Bedeutung der Adventszeit und des Weihnachtsfests geht der Peiner Superintendent Dr. Volker Menke besonders auf das Licht als Symbol ein: „Licht ist ein menschliches Ursymbol und ein Zeichen dafür, dass egal, wie dunkel die Zeiten auch sein mögen, das Licht das letzte Wort behält.“ Adem Tatli, Vorsitzender des Vereins der Peiner Takva-Moschee, ruft dazu auf, im Advent und an den Weihnachtstagen innezuhalten und sich zu besinnen: „Die Vorweihnachtszeit ist für Christen im Grunde wie Ramadan für die Muslime. Wir sollten uns mehr auf unsere Gemeinsamkeiten besinnen und nicht immer nur die Unterschiede zwischen den Religionen sehen. Jesus gilt auch im Islam als großer Verkünder.“

Im Schein der an alle Gäste verteilten Kerzen singen alle abschließend das Lied „Oh du fröhliche“. „Eine sehr gelungene Aktion. Sport und Musik gehören für mich sowieso zusammen, auch wenn man die Verbindung selten zieht. Beide Bereiche sind für jeden zugänglich und schaffen Verbindungen. Vielleicht sollte man sich in der heutigen Zeit einfach mal wieder mehr bewegen und singen oder musizieren, statt immer nur auf das Smartphone zu starren“, meint der stellvertretende Landrat Matthias Möhle, der auch Peiner SPD-Landtagsabgeordneter ist.