Peine. In ihren Anträgen fordert die Öko-Partei zudem Blühstreifen an kreiseigenen Radwegen. Die Kreistagspolitik berät im November darüber.

Der Klimawandel treibt auch die Grünen-Fraktion im Kreistag an. „Zeit zu handeln“ sei es, und dringend erforderlich seien „kommunale Schritte für ein enkeltaugliches Klima“ – dieser Überzeugung ist Doris Meyermann aus Wedtlenstedt, Geschäftsführerin der Grünen-Kreistagsfraktion. Dazu haben die Grünen gleich drei Anträge gestellt:

• Insektenschutz: Die Grünen wollen, dass im Kreishaushalt für das nächste Jahr zunächst 12.000 Euro für das Anlegen von Blühstreifen an kreiseigenen Radewegen bereitgestellt werden. „Wir müssen jede Fläche nutzen, um Insekten Nahrung und Rückzugsorte zu bieten“, betont das Grünen-Kreistagsmitglied Doris Maurer-Lambertz: „Die Landwirtschaft bietet mit ihren wildkrautbefreiten Flächen kaum noch Nahrung für die für uns so lebenswichtigen Insekten. Auch der Landkreis muss seinen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten und kreiseigene Flächen aufblühen lassen.“

• Schottergärten: Die „vor allem in Neubaugebieten so beliebten Schotztergärten“ sind nach Überzeugung der Grünen „keine sinnvolle Maßnahme in Zeiten des Klimawandels“. Die Öko-Partei beruft sich auf die Niedersächsische Bauordnung, wonach nicht überbaute Flächen der Baugrundstücke zwingend Grünflächen mit Gras oder Gehölzen sein müssten. Auch Pflasterungen, Plattenbeläge seien nur in geringem Maße zulässig. „Nach einer Auskunft des Landesumweltministeriums muss die Vegetation auf nicht überbauten Flächen eindeutig überwiegen“, erklären die Grünen und fragen den Landkreis, wie er für die Einhaltung dieser Bauordnung sorge.

• Kunstrasenplätze: Die Grünen sehen hier die „bekannten Gefahren durch Mikroplastik“. Für Kunstrasenplätze seien zudem von der Europäischen Union (EU) neue Vorschriften zu erwarten, etwa hinsichtlich der Drainage und des Einstreugranulats. „Wir fragen uns, was diese Vorschrift für die Kunstrasenplätze auf kreiseigene Gelände bedeutet und wie nachhaltig verhindert werden soll, dass Einstreu und Mikroplastik ins Abwasser und in die Umwelt gelangen“, schreibt Doris Meyermann: „Auch fragen wir nach möglichen gesundheitlichen Gefährdungen durch Mikroplastik, denn immerhin trainieren auch viele Kinder und Jugendliche auf dem Kunstrasen.“

Die Anträge richten sich an den Kreistags-Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz (nächster Sitzungstermin am 26. November) und an den Kreistags-Ausschuss Bauen und Liegenschaften (nächster Sitzungstermin am 19. November). Kreissprecher Fabian Laaß kündigt an, zu diesen Sitzungen werde die Kreisverwaltung in den Beschlussvorlagen den jeweiligen Sachverhalt darstellen – wie diese aussehen werden, sagt der Sprecher aber (noch) nicht.