Kurz vor der Einschulung weisen Kindertagesstätten die bald Erstklässler beim Verkehrstraining auf Gefahren und Regeln hin.

Kinder müssen sich, bevor sie in die Schule kommen, möglichst sicher im Straßenverkehr zurechtfinden. Darauf werden die fünfjährigen Mädchen und Jungen in drei Kindergarteneinrichtungen (Broistedt, Woltwiesche, Lengede) der Gemeinde Lengede vorbereitet.

Die Betreuung der Fünfjährigen zielt darauf ab, Gefahren früh zu erkennen und Stresssituationen zu vermeiden. Um sich ein Bild zu machen, besuchte der Jugend- und Schulausschuss mit Vorsitzendem Rüdiger Lampe an der Spitze die Woltwiescher Einrichtung „Vier Jahreszeiten“, die 39 Kinder betreut. Zunächst startete man mit einem Kita-Rundgang, um die Räumlichkeiten kennenzulernen.

Kooperation der Kitas

Im Vorfeld hatten sich die drei Leiterinnen der genannten Kindergärten zusammengesetzt, um ein Konzept der Mobilitäts-/Verkehrserziehung zu präsentieren. Übernommen hatte dies Karin Koblischke von der Kita „Sonnenschein“. Sie wurde unterstützt von Renate Moldauer (Leitung Vier Jahreszeiten).

„Wir erleben jeden Morgen das gleiche Bild. Es gibt keine Parkplätze für die Eltern, um ihre Sprösslinge abzusetzen, ein wahres Getümmel entsteht vor der Kita und birgt damit auch Gefahren für die Kinder“, erklärte Koblischke. Dabei wäre es sinnvoller auch schon ein Jahr vor dem Schulbeginn den Weg mit den Kindern abzugehen, um auf gefährliche Situationen aufmerksam zu machen.

Denn die meisten Kinder könnten mehr als die Erwachsenen glauben, aber man müsse sie begleiten. Das ist wichtig. Es gebe zu viele Risiken im Straßenverkehr. „Dazu zählen zu schnell fahrende Autos, Hunde, die Kinder aufschrecken können, Geh- und Radwege, Bushaltestellen, flexible Müllcontainer, die die Sicht versperren. Auch nicht alle Autofahrer halten an Zebrastreifen. „Da müssen die Kinder dreimal schauen, ob sie gehen können. Das muss man ihnen spielerisch verdeutlichen“, unterstrich Koblischke.

Übungen zur Aufmerksamkeit

Die Ziele sind klar definiert und finden sich den Themenbereichen Gefahren, Entfernungen, Aufmerksamkeit, Körperbeherrschung, Verhalten oder Reize wieder. „Dazu bieten wir Übungen zur Aufmerksamkeitssteigerung an und schulen diese gezielt. Kinder müssen beispielsweise lernen, auf Signale zu reagieren“, verdeutlichte Koblischke.

Um auf dem neuesten Stand zu sein, nehmen Erzieher an wichtigen Fortbildungen teil. Dabei gibt es verschiedene Themenfelder, unter anderem anzustrebende Kompetenzen (Wissen und Können), Erarbeitung von Übungen im Straßenverkehr, konkrete Zusammenarbeit mit Eltern sowie Vertiefung der Ideenspiele – Situationen können im Kindergarten anhand von Verkehrsschildern, Ampeln, Straßen, Zebrastreifen oder die Benutzung eines Rollers dargestellt werden.

„Die Kinder nehmen das Thema sehr ernst“, bestätigte Koblischke in der Gesprächsrunde. Sie lernten, dass Gehwege zum Laufen und Fahrbahnen zum Fahren da seien.

Thematisiert werden zudem Helmpflicht, Autokindersitz (immer hinten postieren), das Gehen zwischen geparkten Autos oder das Überqueren der Straße (Rot- und Grünlicht). Ziel sei es, dass die Kinder lernen müssten, allein unterwegs zu sein.

Als Kindergartenabschluss für die Fünfjährigen ist ein Familienfest geplant mit dem Thema „Kind und Verkehr“.