Stederdorf. Die Stederdorferin maß sich bei der EurOPA-Challenge in der Nähe von Göttingen mit vielen Männern in harten Disziplinen.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr müssen fit sein: Oft müssen sie in kurzer Zeit schnell handeln können, im Brandfall schwere Geräte in voller Montur mehrere Etagen in brennenden Gebäuden schleppen.

Diese Fitness messen die Feuerwehrleute auch gerne in freundschaftlichen Wettkämpfen – etwa bei der sogenannten EurOPA-Challenge, die seit 2008 jährlich auf der Burg Hardeg bei Göttingen stattfindet. Der Name rühre von seinem Erfinder, Thomas (Opa) Ziaja von der Berufsfeuerwehr Göttingen.

„Die „Challenge“ ist ein sportlicher Wettkampf, bei dem Kraft und Kondition kombiniert mit kleineren feuerwehrtechnischen Aufgaben auf Zeit absolviert werden“, erklärt Markus Meyne, der gemeinsam mit seiner Frau Nicole an dem Wettbewerb teilgenommen hat.

Mit voller Montur mussten die Teilnehmer so manche Übung erledigen – ganz schön anstrengend.
Mit voller Montur mussten die Teilnehmer so manche Übung erledigen – ganz schön anstrengend. © Markus Meyne

Die 38-Jährige aus Stederdorf wollte sich diesem harten Wettkampf stellen – und zeigte, dass sie mit den harten Richtlinien der Männer durchaus mithalten kann.

Das Wettkampfjahr begann laut Meyne mit einem 24-Stunden-Spendenmarsch in Gotha, es folgte der Hannover-Marathon, der „Stairrun“ in Berlin, der Spendenlauf Höxter und auch die „FireFit Championships“ in Höver. Während so manchem allein bei dem Gedanken an einen Marathon die Beine weich werden, hat die 38-jährige Stederdorferin bei allen Läufen auch noch ihre Feuerwehrschutzkleidung getragen.

Das sei für die ehrgeizige Feuerwehrfrau aber noch nicht alles gewesen. Die EurOPA Challenge schafft man – und frau – nicht ohne Training: So haben immer wieder Schweiß, und Schmerzen auf dem Plan gestanden, trainiert wurde auf dem „Hof der Qualen“ in Nienhagen.

„Dort trainiert die Elite dieser Verrückten“, berichtet Markus Meyne. Für das Pensum, das den Teilnehmern bei der Europa-Challenge abgefordert wurde, braucht es auch ein hartes Training.

Denn diese müssen 1, 5 Kilometer Rudern,dreißig Mal auf einen Stepper steigen, während sie in jeder Hand zehn Kilo halten, zehn Mal sechzig Kilogramm Kreuzheben, dann ihre Feuerwehrkleidung anziehen, auf eine Leiter steigen und an einer Stange runter rutschen. Dann müssen sie laufen und ihre Ausrüstung aufschultern, ein Standrohr setzten, Schläuche aneinander kuppeln, mit dem Schlauch laufen und an diesen an ein Strahlrohr ankuppeln.

Dann ist noch lange nicht Schluss: Die Teilnehmer müssen anschließend in das dritte Obergeschoss steigen, dort ein Schlauchpaket von etwa zwanzig kg hochziehen und dann wieder runter laufen, um zwei Kanister mit jeweils 25 Kilogramm 48 Meter weit zu tragen. Wer dann noch Puste hat, muss zum Abschluss einen 88 Kilogramm schweren Stamm 25 Metern bis ins Ziel ziehen.

Glücklich, dabei gewesen zu sein : Nicole Meyne und Markus Meyne (links) und Rebea und Helge Sonnenberg bei der Europa-Challenge.
Glücklich, dabei gewesen zu sein : Nicole Meyne und Markus Meyne (links) und Rebea und Helge Sonnenberg bei der Europa-Challenge. © Markus Meyne

Für Frauen gibt es anders als bei vielen anderen sportlichen Wettkämpfen, keine separaten Bedingungen – sie müssen dasselbe leisten wie die männlichen Teilnehmer. So wundert es kaum, dass unter den etwa 175 Teilnehmer laut Meyne nur 5 Frauen waren. Die 38-jährige Nicole Meyne hat auf jeden Fall den Ehrgeiz, 2019 wieder eine von ihnen zu sein.