Peine. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt will die Dungelbecker Grundschule erweitern und zur Ganztagsschule ausbauen für alle Kinder aus den drei Orten.

Klar Position bezieht die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Peine: „Wir wollen die Grundschule in Dungelbeck erweitern zu einer modernen Schule mit umfassendem Ganztagsprogramm“, kündigt SPD-Fraktionschef Dietmar Meyer an. Auf diese Grundschulen sollen ihm zufolge nicht nur die Kinder aus Dungelbeck gehen, sondern auch aus Woltorf und Schmedenstedt – die Konsequenz: Die Grundschule Woltorf/Schmedenstedt ist dann zu schließen. „Das ist die beste Lösung für die Kinder“, sind die SPD-Fraktion und der SPD-Stadtverband überzeugt.

„Wir wollen die beste Beschulung für unsere Kinder und gleichzeitig den mehrheitlichen Elternwunsch nach einer Ganztagsbetreuung der Schüler erfüllen“, erklärt Meyer und verweist bei der Ganztagsbetreuung auf die Elternumfrage. Beide Anliegen ließen sich mit einer Erweiterung der Dungelbecker Grundschule umsetzen, denn: „Aufgrund der zu erwartenden Schülerzahlen sehen wir eine Ganztagsbetreuung für den Grundschulstandort Woltorf/Schmedenstedt auf Dauer nicht als gewährleistet an“, setzt Meyer hinzu.

Der SPD-Fraktionschef nennt aber auch finanzielle Aspekte: Die Erweiterung/der Umbau der Grundschule (GS) Woltorf/Schmedenstedt zur Ganztagsschule würde ihm zufolge wegen der zwei Standorte bei „mindestens zwölf Millionen Euro“ liegen und sei damit „doppelt so teuer“ wie bei einem Standort in Dungelbeck. „Angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt halten wir diese Mehrkosten für die steuerzahlenden Bürger für unzumutbar“, ist Meyer überzeugt: „Wir müssen bedenken, dass diese Kosten nicht nur von den Bürgern der betroffenen Orte aufgebracht werden müssen, sondern dass alle 50.000 Peiner Bürger diese Summe zu schultern hätten.“

Für Dungelbeck als „nahezu idealen Standort“ für eine erweiterte Ganztagsgrundschule spricht laut Meyer, dass dort „genügend Platz vorhanden ist, der sich bereits im Besitz der Stadt Peine befindet“. Zudem befänden sich Sportplatz und Sporthalle auf dem gleichen Areal.

Mit Blick auf die künftigen Busfahrten für die Grundschüler stellt Meyer fest. „Die Entfernungen zwischen Dungelbeck, Schmedenstedt und Woltorf sind gering, so dass wir keinerlei Nachteile für die Kinder erkennen.“ Zumal die Kinder aus Woltorf und Schmedenstedt schon jetzt den Bus zum anderen Schulstandort nehmen müssten. Der Schulverbund aus Woltorf/Schmedenstedt ist nach SPD-Überzeugung „nicht zukunftsfähig“. Für die Grundschulgebäude in Woltorf und Schmeden-stedt biete sich eine Nutzung als Kindergarten oder Krippe an.

Gegründet hat sich die Bürgerinitiative „Pro GS Schmedenstedt/Woltorf“, die sich für den Erhalt des Schulverbunds in Schmedenstedt und Woltorf einsetzt: „Die gemeinsame Grundschule verbindet die Kinder aus Schmedenstedt und Woltorf seit über 40 Jahren.“ Diese Verbindungen würden nach der Grundschulzeit weiter gepflegt – etwa in der Kirchengemeinde. „Sowohl in Schmedenstedt, als auch in Woltorf bildet die Grundschule zudem den Mittelpunkt des Orts“, erinnert die BI. Darüber hinaus machten viele Familien bei der Suche nach einem Eigenheim ihre Kaufentscheidung auch davon abhängig, ob es im Ort einen Grundschulstandort gebe, was sich dann auf den Wert der Immobilien auswirke. Die BI hat den Eindruck, dass „die Stadt Peine ihre beiden Ortschaften bei der Suche nach Schulstandorten gegenüber Dungelbeck benachteiligt“.

Kontakt zur BI: unter pro-gs@web.de per Mail oder an die Initiatoren Gerald Burgdorf, Mareike Metzler und Ilka Köther (alle aus Schmedenstedt) sowie Jan Behrens, Dr. Nils Kurlemann und Sarah Lieke (alle aus Woltorf).