Peine. Peine feiert das 422. Freischießen. Der traditionsreiche Kattenhägener Ausmarsch führt durch Peines „neue“ Stadtviertel.

Wenn die Schützen beim Peiner Freischießen nicht marschieren, sondern über die Straße tänzeln und dabei aus dem Festzug die Kamelle fliegen, ist es Freischießen-Montag. Dann marschieren die Schützen zum Kattenhägener Festmarsch aus, dem jüngsten der Züge durch die Stadt, der nicht der traditionellen Route durch die Fußgängerzone folgt.

Die Route ist mehr als 100 Jahre alt und sollte die damals neuen Stadtviertel mit ins Geschehen einbinden. Über die Kantstraße und die Sedanstraße marschieren die Schützen an diesem Morgen zum Rosenhagen, der einst Kattenhagen hieß, und namensgebend für den Ausmarsch war. Denn auf dem Kattenhagen wohnte seinerzeit Louis Rademann, ein Veteran aus dem Krieg 1870/71, den die Schützen ehren wollten. Sie spielen deshalb den Pariser Einzugsmarsch. Dieser Reitermarsch eignet sich für die Infanterie allerdings überhaupt nicht zum Marschieren. Die Korporierten tänzeln daher im leichten Trab über den Asphalt. Noch heute senken sie zum symbolischen Gruß ihre Fahnen auf dem Teilstück zwischen Bleicherwiesen und Werderstraße.