Peine. Für Mitarbeiter in Küchen, Reinigung oder Logistik falle der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes weg. Das gelte auch für den Standort Celle.

Für die Sammelgewerkschaft Verdi steht nach Mitgliederversammlungen am Dienstag und Mittwoch in den angeschlagenen Kliniken der AKH-Gruppe in Celle und Peine fest, „dass nichts sicher ist“.

Elke Nobel vom Verdi-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen und der für die AKH-Gruppe zuständige Sekretär im Bezirk Südost-Niedersachsen, Axel Reichinger, hätten die Mitarbeiter über den ihnen bekannten aktuellen Sachstand informiert, teilt die Gewerkschaft in einer Presseerklärung am Donnerstag mit.

Verdi: Ab 2021 Arbeitsplätze in der AKH-Gruppe weg

Danach sei es unstrittig, dass ab dem 1. Juli zwei neue Gesellschaften die Aufgaben der sogenannten Tertiärbereiche in den Kliniken übernehmen. „Küchen, Reinigung und Logistik werden künftig von der AKH Catering GmbH sowie der AKH Facility GmbH betrieben. Der in diesen Bereichen bisher geltende Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes wird nicht mehr angewandt“, so Verdi. Man orientiere sich dort nun an den schlechteren, „branchenüblichen“ Tarifverträgen.

Die derzeit in diesen Bereichen beschäftigten AKH-Mitarbeiter würden ab dem 1. Juli für 18 Monate den neuen Gesellschaften „zur Verfügung“ gestellt (Personalgestellung). „Völlig unklar ist, was nach den 18 Monaten (ab dem 1.1.2021) mit diesem Personal geschieht. Unklar ist auch, wer künftig der Eigentümer von Räumlichkeiten und Gerätschaften ist (Küchentechnik etc.)“, kritisiert Verdi. Und: „Werden die neuen Gesellschaften diese der AKH-Gruppe abkaufen, werden sie ge-/vermietet? Wird es künftig noch die Teilbereiche Küche/Logistik/Reinigung im Portfolio der AKH-Gruppe geben? Wenn ja, dann stellt sich die Frage, warum zwei neue Gesellschaften gegründet wurden? Wenn nein, dann sollte für die gestellten Beschäftigten klar sein, dass sie ab dem 1.1.2021 keinen Arbeitsplatz in der AKH-Gruppe mehr haben und dementsprechend im nächsten Frühjahr mit ihren Kündigungen rechnen müssen.“

In Peine seien 80 Arbeitsplätze gefährdet

Damit würden rund 80 Beschäftigte in Peine und circa 200 Beschäftigte in Celle ihren Arbeitsplatz in der AKH-Gruppe verlieren, rechnet die Gewerkschaft vor.

Die Bereiche „Schreibdienst“ und „Archivierung“ seien bereits aufgelöst und extern vergeben, die Gynäkologie/Geburtshilfe in Peine sei schon vor Monaten geschlossen worden.

Vertrauen und Hoffnung schwinden

In den Diskussionen mit den Mitarbeitern in Celle und Peine sei deutlich geworden, dass sich die Beschäftigten sowohl von Politik als auch Vorstand nicht gewürdigt sehen. Die Informationen seien zu zäh und unvollständig. Vertrauen und Hoffnung schwänden bei den Mitarbeitern in den Klinikstandorten.