Peine. Die Peiner Rathausverwaltung rät, die Fundorte in Essinghausen und Stederdorf weiträumig zu umgehen. Auch in Vechelde ist er aufgetaucht.

Auf dem Vormarsch ist der Eichenprozessionsspinner im Kreisgebiet: In der Ortschaft Vechelde ist dieser nicht ungefährliche Schmetterling nach Informationen unserer Zeitung aufgetaucht, so dass eine Fachfirma ihn beseitigen und spritzen musste. Und nun meldet die Peiner Stadtverwaltung den Befall von Bäumen mit dem Eichenprozessionsspinner (EPS) – die Stadtsprecherin Petra Neumann nennt diese Stellen für das Vorkommen:

• Straße „Zum Holze“ in Essinghausen (ein Baum).

• Feldweg in der Verlängerung der Straße „An der Kapelle“ in Essinghausen (zwei Bäume).

• Feldweg vor dem Sportplatz in Essinghausen (ein Baum).

• Straße „Zum Luhberg“ in Stederdorf (ein Baum).

„Alle diese Areale sind mit Warnschildern versehen“, versichert Petra Neumann: „Es ist nicht auszuschließen, dass wir noch weitere Raupen an Eichen – auch in anderen Bereichen – feststellen.“ Die Stadt habe eine Bekämpfung der Raupen veranlasst. Die Sprecherin beschreibt die Vorgehensweise: „Die Mitarbeiter der beauftragten Fachfirma saugen die Raupen mit Hilfe eines Hubwagens von dem befallenen Baum ab.“

Fußgänger und Fahrradfahrer sollten diese Bereiche möglichst meiden. „Denn vom Eichenprozessionsspinner gehen gesundheitliche Gefahren aus“, erinnert Petra Neumann: „Die mit Widerhaken ausgestatteten Gifthaare der Raupen dürfen nicht auf die Haut und in die Augen geraten und nicht eingeatmet werden.“ Das Nesselgift könne insbesondere bei Allergikern und Asthmatikern lebensbedrohliche Ausmaße bewirken.

Folgende Krankheitszeichen können nach einem Kontakt mit den Haaren des Eichenprozessionsspinners auftreten:

• Bei Kontakt mit der Haut: Juckreiz, Hautausschlag, Quaddeln, vorrangig betroffen sind Gesicht, Hals und Unterarme.

• Bei Kontakt mit den Augen: Rötung, Lichtscheue, Lidödeme Bindehautentzündung, Keratitis bei Durchbohren der Hornhaut durch die Brennhaare.

• Beim Einatmen: Halsschmerzen, Husten, AtemnotSystemische Krankheitserscheinungen (im Einzelfall): Schwindel, Übelkeit, Fieber, Schüttelfrost, allergischer Schock.

Vorbeugende Maßnahmen:

• Meiden der betroffenen Gebiete. Falls ein betroffenes Gebiet trotzdem betreten werden muss (beispielsweise aus beruflichen Gründen), ist für Augen-, Luftwege-, Haut- und Haarschutz zu sorgen (Arbeitsschutzkleidung mit Schutzbrille und -maske).

• Meiden jedes direkten Kontaktes mit Raupen und Nestern.

Sofortmaßnahmen nach einem Kontakt mit Raupenhaaren:

• Sofortiger Kleidungswechsel.

• Duschbad und Haarreinigung.

• Augen mit viel Wasser spülen.

• Bei beginnender Hautreaktion betroffene Stelle(n) vorsichtig mit kaltem Wasser waschen und vorsichtig trocken tupfen, besser fönen, da Trockenrubbeln die Brennhaare tiefer in die Haut treibt.

• Erste Linderung gegen mögliche Schwellungen und Juckreiz durch Kühlung der betroffenen Hautpartie(n) mit einer Kaltkompresse.

• Reinigung der kontaminierten Kleidung in der Waschmaschine bei mindestens 60°Celsius zur Zerstörung des in den Brennhaaren enthaltenen Thaumetopoein.

• Gründliche Reinigung der benutzten Gegenstände beziehungsweise des Fahrzeuges (Schutzkleidung verwenden).

• Achtung: Ein einmal zum Entfernen von den Haaren des Eichenprozessionsspinners eingesetzter Staubsauger verteilt über lange Zeit diese bei jeder Benutzung neu.