Peine. Hitzewelle, Schneechaos, heftige Stürme oder Cyberangriffe: Der Katastrophenschutzstab des Landkreis Peine übte zwei Tage lang den Ernstfall.

Rund 25 Mitglieder des Katastrophenschutzstabes des Landkreises Peine trafen sich kürzlich zu einer zweitägigen Übung zu den möglichen Auswirkungen einer großen Unwetterlage im Kreisgebiet. Dirk Hornemann, Leiter des Fachdienstes Ordnungswesen, begrüßte die Teilnehmenden in den Räumen des KOMED in Ilsede.

Angelegt wurde die Übung vom Wittener Institut für Wirtschafts- und Sicherheitsstudien FIRMITAS unter Federführung von dessen Leiter, Direktor Dr. Hans-Walter Borries. Unterstützung kam vom neuen Bundesverband für den Schutz Kritischer Infrastrukturen BSKI e.V., vertreten durch das Vorstandsmitglied Jani Nakos.

Übung von Stromausfällen durch Cyberangriffen

Am ersten Tag der Übung wurde die Stromsicherheitslage in Deutschland, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der anstehenden Energiewende und des geplanten Kohleausstieges, diskutiert. Dabei ging Dr. Borries auf die Möglichkeiten eines langanhaltenden Stromausfalles aufgrund von Cyberangriffen und Einwirkungen von Naturkatastrophen auf die vier großen Übertragungsnetzbetreiber ein und erläuterte die derzeitigen Gefahrenlagen sowie erste Maßnahmen zum Schutz bei einem eingetretenen Schadensfall.

Was ist mit der Wasser- und Gasversorgung im Ernstfall?

Ergänzend wurden die Sicherheit der deutschen Wasserversorgung und -entsorgung im Rahmen eines Stromausfalles, ein möglicher Ausfall der Gas- und Fernwärmeversorgung sowie die Beeinträchtigungen der Telekommunikation hinterfragt. Im Vordergrund standen hierbei die Präventionsmöglichkeiten für den Landkreis Peine und die Auswirkungen auf die Arbeit des Katastrophenschutzstabes. Anschließend wurde ein Stromausfall von bis zu 24 Stunden bei einer „Hitzesommerlage‘“ sowie einer „Winter-Schneechaoslage“ geübt.

Verschiedene Wetterextreme wurden geübt

„Das große Interesse der Stabsmitglieder, ihre hohe Motivation und ihre flexible Bereitschaft, sich zielführend in die anstehende Stabarbeit in einer solchen Unwetterlage einzubringen, mündeten am zweiten Tag in eine Stabsübung, die eine Unwetterlage „Sturm mit Starkregen“ für das Gebiet der Stadt Peine sowie vier angrenzender Gemeinden zum Übungsinhalt hatte. Auch dieses Schadensszenario arbeitete der Katastrophenschutzstab zielführend und systematisch ab“, stellte Hornemann fest.

„Wichtiges Thema für den Landkreis“

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es sich um eine gelungene Übung zu einem ganz aktuellen Thema gehandelt habe. Dies hätten auch die kürzlich eingetretenen Ereignisse in Berlin-Köpenick mit einem Stromausfall von bis zu 30 Stunden Dauer gezeigt.

„Der Bevölkerungsschutz und die Katastrophenhilfe bleiben für den Landkreis ein wichtiges Thema und sollen auch in Zukunft dauerhaft weiterverfolgt und weiterentwickelt werden“, fasste Hornemann abschließend zusammen.