Peine. Im Kreis-Fachausschuss hoffen sie aber auf eine Lösung. Zudem wurde der Umzug ins neue Kreishaus besprochen.

. „Kommt in die Pötte“, mahnte Wilhelm Laaf (SPD) und meinte, den Ausbau der Kreisstraße 69 (Wenser Allee) voranzutreiben. Denn obwohl die Beschlüsse auch bezüglich des Radwegs nach jahrelanger Diskussion gefasst sind, droht neues Ungemach – das wurde am Dienstagabend im Kreis-Ausschuss für Bauen und Liegenschaften deutlich: So planen laut Rosemarie Waldeck (Grüne) die Naturschutzverbände, gegen den Ausbau in seiner aktuellen Variante zu klagen.

Hintergrund der Bedenken der Naturschützer sind Fledermausvorkommen in den Bäumen, die dem Ausbau vermutlich zum Opfer fallen würden. Kai-Uwe Burgdorf vom Kreis-Fachdienst Straßen sagte: „Bei der jüngsten Untersuchung haben wir ein Vorkommen von Fledermäusen auf der Südseite der Trasse gefunden. Auf der Nordseite gibt es zwei Vorkommen.“

Aktuell ist vorgesehen, auf der Südseite der Strecke – begleitend zur Fahrbahn – einen Radweg anzulegen. Da sich die Vorkommen der Fledermäuse auch verschieben könnten, werde unmittelbar vor dem Baubeginn eine weitere Untersuchung folgen.

Das Genehmigungsverfahren (Planfeststellungsverfahren) für den Straßenausbau soll noch in diesem Monat starten. Im Zweifel müssten Ausgleichsmaßnahmen erfolgen. Fledermäuse nehmen auch gern spezielle Brutkästen an und lassen sich auf diese Weise leicht umsiedeln.

Kreisbaurat Christian Mews erklärte, er wolle schon im Vorfeld der öffentlichen Auslegung der Pläne für die Kreisstraße das Gespräch mit den Naturschützern suchen. Ganz eng eingebunden werden solle auch der Vorsitzende der Peiner Biologischen Arbeitsgemeinschaft (PBA), Hans-Werner Kuklik, der seinerzeit bei einem Ortstermin an der Wenser Allee mit Kreisbaurat Mews und der Grünen-Kreistagsfraktion dabei gewesen ist.

Für den Radweg auf der Südseite hatte sich der Kreistag ausgesprochen, weil der Eingriff in die Natur geringer ist: So müssten rund 100 Quadratmeter weniger Fläche versiegel werden. Auch die Fläche des betroffenen Biotops sei mit 550 Quadratmetern ein wenig kleiner als die Alternative, bei der rund 650 Quadratmeter Biotop betroffen wären, erklärte Burgdorf.

Michael Schrader, Leiter des Kreis-Immobilienwirtschaftsbetriebs, verkündete Neuigkeiten vom Umzug ins neue Kreishaus: Der soll am Freitag, 23. August, erfolgen und vor allem am Wochenende und außerhalb der Dienstzeit vonstatten gehen, so dass die Mitarbeiter am Montagmorgen nur noch ihre Büros einräumen müssen und dann ihren Dienst versehen könnten. Gleichzeitig würden Teile des alten Kreishauses saniert. Nach und nach würden dann andere Abteilungen umziehen. So soll das Kreis-Veterinäramt an der Hopfenstraße in Peine aufgegeben werden, und auch die Büros an der Woltorfer Straße werden dort nicht bleiben. Der Mietvertrag in der städtischen Immobilie läuft noch bis 30. April 2020.