Vechelde. Zeitlich lang und intensiv ist das modular aufgebaute Ausbildungsprogramm des Feuerwehrschwerpunktes Vechelde/Wahle an der Drehleiter.

Seit der Ausstattung der Wehr mit einer gebrauchten Drehleiter der Feuerwehr Braunschweig im Jahr 2010 sind die Anforderungen an die Einsatzkräfte erheblich gestiegen. Das teilte Ortsbrandmeister Michael Hanne jetzt mit.

Nach Abschluss eines weiteren Lehrganges, mit dem neun weitere Mitglieder der Einsatzabteilung in die komplexe Bedienung dieses vorrangig zur Menschenrettung aus Höhen und Tiefen vorgesehenen Spezialfahrzeuges ausgebildet worden seien, stünden nun 35 Einsatzkräfte der Wehr als Drehleitermaschinisten zur Verfügung. Nach dem über 40 Stunden dauernden Lehrgang sind nun Jonathan Adlers-Flügel, Christoph und Johannes Göthe, Dieter Hausmann, Dennis Kopaniarz, Christoph Minderlein, René Plümecke, Nadine Rentel und Pascal Voges als „Maschinisten für Hubrettungsfahrzeuge“ einsetzbar.

Unter Leitung des „Führers der taktischen Einheit Drehleiter“, Daniel Goebel, der von den Ausbildern Uwe Grayek, Patrick Schade, Martin und Michael Hanne unterstützt wurde, standen beispielsweise das Besteigen des voll ausgefahrenen Leitersatzes im Freistand, patientenschonende Rettungsaktionen mit der Kranken-Tragenhalterung, Wassergabe aus dem Rettungskorb, die Ausleuchtung von Einsatzstellen und vieles mehr auf dem Ausbildungsplan.

„Immer wieder wurden vorab ausgesuchte und nicht einfach erreichbare Objekte mit der Leiter angesteuert, um die schnelle Menschenrettung zu schulen. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass die Rettungskorbführer auch in der Lage sind, die drei möglichen Bewegungen des Leitersatzes – aufrichten oder neigen, aus- oder einfahren und drehen – gleichzeitig auszuführen“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Während am Anfang des Lehrganges noch vielfach Unsicherheit geherrscht habe und „manche Schweißperle weggewischt werden musste, wurden die Auszubildenden von Stunde zu Stunde sicherer und damit die Bewegungsabläufe des Hubrettungssatzes immer schneller“, lobt der Ortsbrandmeister. Allerdings hätten die Ausbilder dabei die Unfallverhütung unter dem Motto „Sicherheit vor Schnelligkeit“ nicht aus dem Auge verloren. Anlässlich der abschließenden Prüfungen mussten einerseits Fachfragen beantwortet werden und andererseits Anleiterübungen – auch im Bereich der Benutzungsgrenze der Drehleiter – absolviert werden. „Eine besondere mit Herausforderung war, den Ortsbrandmeister aus dem Fenster eines hohen Hauses zu retten, das bei einer beengten, zugeparkten Zufahrt gerade noch das Erreichen des Fensters an der 2-Mann-Benutzungsgrenze zuließ“, heißt es in der Mitteilung.

Am Ende seien sich Lehrgangsteilnehmer und Ausbilder einig gewesen: „Der Lehrgang hat Spaß gemacht, und komplexe Technik zu beherrschen ist begeisternd.“ Das Erlernte müsse nun in den monatlichen Ausbildungsdiensten vertieft werden. Dabei bleibe das Motto: Sicherheit vor Schnelligkeit.