Peine. Mathias Raabe, Konrektor des Peiner Silberkamp-Gymnasiums, war kurz vor dem Terroranschlag an der Kirche in Negambo.

Ein bitteres Ende einer beeindruckenden Reise: Am Ostersonnabend ist Mathias Raabe mit seiner Frau und einem befreundeten Ehepaar noch in Negambo (Sri Lanka) an der Kirche gewesen, in der am Ostersonntag eine der landesweit mindestens acht Bomben explodiert ist – mehr als 250 Menschen sind bei diesen Terroranschlägen in Sri Lanka getötet worden.

„Auf unserem Rückflug haben wir von den menschenverachtenden Anschlägen erfahren“, berichtet Raabe schockiert – er ist stellvertretender Schulleiter des Peiner Silberkamp-Gymnasiums: „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer – wir hoffen inständig, dass nicht auch Angehörige unserer Partnerschulen betroffen sind.“

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Seit 15 Jahren pflegt das Gymnasium am Silberkamp Kontakte nach Sri Lanka: Nach dem verheerenden Tsunami im Dezember 2004 ist es Mathias Raabe gewesen, der als Vorsitzender des Sportvereins Adler Hämelerwald ein Benefiz-Fußballturnier für die Opfer der damaligen Katastrophe organisiert hat.

„Dabei knüpfte ich Kontakte zur Hilfsorganisation ,ward25’“, erinnert sich Raabe – schon bald danach hat das Silberkamp eine Partnerschaft mit der Horawadunna-Schule gegründet, die etwa zwei Stunden von Colombo (Hauptstadt von Sri Lanka) entfernt liegt. „Durch Kuchenverkauf, Sponsorenläufe, Auktionen und vielerlei andere Veranstaltungen konnten wir jedes Jahr eine ansehnliche Summe zu der Schule in Sri Lanka überweisen“, sagt der Konrektor. Einzelne Klassen übernahmen Patenschaften für Schüler dieser Schule – momentan unterstützen die Silberkämper zehn Patenkinder. Zahlreiche Brieffreundschaften bestehen seit vielen Jahren. „So erfahren unsere Schüler, wie das Leben in unterschiedlichen Kulturkreisen für Kinder und Jugendliche verläuft, und es wird Verständnis untereinander geweckt“, freut sich Studienrätin Miriam Kemper, die die Schulpartnerschaft zusammen mit Kirenia Sanz betreut. „Gegenseitiges Interesse, Verständnis füreinander und Toleranz sind die Inhalte, die wir unseren Schülern vermitteln wollen“, ergänzt Kirenia Sanz.

Bei seiner Rundreise durch Sri Lanka haben Raabe und seine Begleiter auch die inzwischen zwei Partnerschulen des Silberkamps besucht: „Wir waren überwältigt von der Herzlichkeit und Freundlichkeit der Menschen.“ Bereits am Flughafen gab es einen Blumenstrauß für jeden. „An beiden Partnerschulen wurden wir empfangen wie Staatsgäste. Auf das Schulgelände wurden wir mit Musikbegleitung geführt, alle Schüler standen Spalier. Die deutsche Flagge wurde gehisst, und die Nationalhymne gesungen“, erinnert sich Raabe. Die Peiner haben zwei Laptops mitgebracht und den Kauf eines modernen Kopiergerätes finanziert.

Nach dem Besuch der Partnerschulen ging es auf eine Rundreise durch das Land, bei der der Besuch des Königspalastes in Sigiriya, des Elefanten-Waisenhauses, des Zahntempels des Buddhas, einer Safari und einer Zugfahrt durch den Dschungel die Höhepunkte dargestellt haben. Raabe war beeindruckt war von der Disziplin der Jugendlichen, dem Zusammenhalt der Familien und dem friedlichen Nebeneinander unterschiedlicher Religionen. Doch dann folgte der abscheuliche Terroranschlag, der Sri Lanka erschüttert hat.