Peine. Bei der gemeinsamen Veranstaltung im Logenhaus ist das Besucherinteresse groß – weitere Vorträge sind geplant.

. Erfolgreich ist nach Überzeugung der Peiner Lessingloge die Auftaktveranstaltung „Menschenrechte“ ihrer vierteiligen Vortragsreihe „Humanität“ im Logenhaus verlaufen: „Das hohe Besucherinteresse unterstreicht die Aktualität des Themas“, sind die Logenmitglieder Erhard Wittkop und Roland Merten überzeugt.

Die Veranstaltung „Menschenrechte“, in der es auch über die humanitäre Werte von Druidenlogen gegangen ist, war eine Gemeinschaftsaktion der Lessing-Loge und amnesty international (ai). „Die Lessing-Loge steht in langer Tradition zu den humanitären Werten Nächstenliebe, Brüderlichkeit und Toleranz, die bis in das Jahr 1781 zurück reicht“, erinnert Wittkop,Vorsitzender der Loge. In den 1950er-Jahren seien die Menschenrechte hinzugekommen. Die vier Humanitätswerte seien Grundlage der Logenarbeit.

Wittkop: „Seit ihrer Gründung 1906 versucht die Lessing-Loge in Peine, Humanität praktisch zu leben.“ Das geschehe in den eigenen Reihen durch offene Gespräche, die das Herz und den Verstand ansprächen, eine Wertorientierung gäben und damit Geborgenheit und Vertrauen schafften – auch für das Auftreten außerhalb der Loge.

Weiterhin gibt die Lessing-Loge finanzielle Unterstützung für Projekte junger Menschen. „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen“, so steht es im ersten Artikel der von den Vereinten Nationen (UNO) am 1948 verbreiteten Erklärung.

„Leider verhallen diese und die folgenden 29 Artikel der Menschenrechtscharta der UNO in unseren bewegten Zeiten immer wieder“, bedauert Wittkop: „Der Lessing-Loge ist es daher ein Anliegen, diese traditionellen humanitären Werte durch eine Vortragsreihe und dem Ausloben eines Schülerwettbewerbs wieder der Öffentlichkeit näher zu bringen.“

Giselher Stoll und weitere Vertreter der Peiner ai-Gruppe wiesen in der Veranstaltung „Menschenrechte“ im Logenhaus darauf hin, gegen die etwa 70 Jahre alte Deklaration der „Allgemeinen Menschenrechte“ der UNO werde ständig in eklatanter Weise verstoßen: „Dabei haben fast alle Staaten der Erde die Deklaration seinerzeit unterschrieben.“

Gegen die Missachtung kämpft ai seit 1962 unter dem Symbol einer brennenden Kerze, die von Stacheldraht umgeben ist. „Nach der verabschiedeten UNO-Deklaration sind alle Menschen frei und gleich, haben eine natürliche Würde und Persönlichkeitsrechte – auch gegenüber dem eigenen Staat, der sie ihnen leider allzu oft einschränken möchte“, ärgerte sich Stoll: „Für diese persönlichen Rechte gegen Staatsmächte kämpft ai in hunderttausenden von Einzelfällen weltweit.“

Stoll: „Wir Deutsche gehören zu den vier Prozent der Weltbevölkerung, bei denen die Menschenrechte im Wesentlichen durchgesetzt sind und gelebt werden können.“

Auch die Druiden setzen sich dafür ein, dass andere Menschen diese Zukunftsperspektiven ermöglicht wird. „Wir wollen aber auch den toleranten und respektvollen Umgang miteinander und den Abbau der religiösen Gegensätze“, betont Wittkop.

Die weiteren Termine zur Vortragsreihe in der Peiner Logenhaus, „Am Silberkamp“/ Ecke Hindenburgstraße: 8. April: Brüderlichkeit; 6. Mai: Nächstenliebe; 3. Juni: Toleranz (jeweils ab 19.30 Uhr). Diese Veranstaltungen finden ebenfalls im Logenhaus statt und sind öffentlich.