Peine. 16 Grad Celsius: Die Rekordtemperaturen locken viele Peiner nach draußen. Das freut die Lokale in der Innenstadt.

„Prego!“ Lorenzo Babbo serviert Susanne Brandes einen großen Eisbecher mit Erdbeeren. Der schmeckt immer gut – besonders aber, wenn man ihn bei Sonnenschein im Freien genießen kann. So wie Montagmittag auf dem historischen Marktplatz in Peine.

Bis zu 16 Grad Celsius zeigte das Thermometer in den vergangenen Tagen für die Stadt an. Einen vergleichbaren Wert hat es laut Andreas Friedrich, Pressesprecher beim Deutschem Wettdienst mit Sitz Offenbach, in unserer Region für den Februar zuletzt 2004 gegeben. Die frühlingshaften Temperaturen locken die Peiner nach draußen. Das ist auch in der Fußgängerzone deutlich zu spüren: Die Menschen sitzen vor den Lokalen, unterhalten sich angeregt. Überall ist etwas los.

„Schöner kann es kaum sein“, sagt Susanne Brandes, die mit drei Freundinnen im Außenbereich von Eis-Venezia auf dem Marktplatz die Sonne genießt. Auch Gastronom Lorenzo Babbo, mit seinem Eiscafé gut 25 Jahre vor Ort, freut sich über das schöne Wetter. Solch milde Temperaturen habe er zu dieser Jahreszeit noch nicht erlebt, ist er sich sicher. Für das Geschäft sind sie in jedem Fall gut – die Besucher steuern das seit dem Wochenende wieder geöffnete Café zielsicher an.

Gut fürs Geschäft: Gastwirt Lorenzo Babbo freut sich über das schöne Wetter auf dem historischen Marktplatz in Peine.
Gut fürs Geschäft: Gastwirt Lorenzo Babbo freut sich über das schöne Wetter auf dem historischen Marktplatz in Peine. © Marius Klingemann

Auch in den anderen Lokalen der Innenstadt herrscht viel Betrieb. „Die Kunden rennen uns den Laden ein“, freut sich Rita Jablanovszky vom Eiscafé Bernauer am historischen Marktplatz bei einem Blick auf die gut geleerte Auslage. Wenige Meter entfernt sitzt Ehrenbürger Friedrich von Bodenstedt in Bronzeform auf seinem Sockel. Es scheint so, als blinzele er zufrieden in Richtung des blauen Mittagshimmels. Übrigens barfuß, aber das passt ins schöne Bild. Der ein oder andere Passant ist schließlich auch schon in T-Shirt und kurzer Hose unterwegs.

Vor gut 40 Jahren sah es hier noch ganz anders aus. Starke Minustemperaturen und Schneeverwehungen legten das Leben in der Region im Februar 1979 tagelang lahm. In diesem Jahr nun also das andere Extrem. „Ich bin mehr als erstaunt über die Temperaturen“, sagt Rentner Willy Bund, der mit Familie und Freunden vor dem Restaurant La Bruschetta in der Breiten Straße (Fußgängerzone) sitzt. Daniela Schaaf, mit Hündchen Sunny auf Verschnaufpause im Café Mitte (Breite Straße), findet das Wetter „nicht unbedingt normal“. Einig sind sich aber doch alle, dass Wärme auch im Februar schöner ist als Minusgrade. „Ich bin ein Kind der Sonne“, sagt Schaaf und lacht.

Mit dieser sonnigen Stimmung könnte es heute schon wieder vorbei sein. Vorerst: Der Deutsche Wetterdienst kündigt Regen bei zehn Grad Celsius an – bevor es am Wochenende wieder schöner werden soll.