Peine. 200 Teilnehmer im Peiner Forum diskutieren auf Einladung der CDU mit der Präsidentin. Es geht um Geld und den Umgangston.

Sie scheint voller Risiken und Nebenwirkungen zu sein. Die Kritik ist da. Unüberhörbar, nicht erst seit dem vergangenen Wochenende auch unübersehbar. Mehrere tausend Gegner gingen in Hannover auf die Straße. Ihr Protest richtete sich gegen die Pflegekammer Niedersachsen, die vor fünf Monaten dem politischen Willen folgend gegründet worden war. Ihre erste Präsidentin ist die 35-jährige Südharzerin Sandra Mehmecke, die sich am Montagabend im Peiner Forum den nicht immer freundlichen Fragen der 200 Mitarbeiter von Pflegediensten, Krankenhäusern und Altenheimen stellte. Eingeladen zu diesem Infoabend hatte der CDU-Kreisverband Peine, an der Spitze mit dem Landtagsabgeordneten Christoph Plett.

Schnell wird an diesem Abend deutlich: Es geht um Geld. Die Mitgliedschaft in der Pflegekammer ist für alle in Niedersachsen tätigen Pflegekräfte verpflichtend. Kurz vor Weihnachten hatten alle Mitglieder Post im Briefkasten. Absender: die Pflegekammer. Im Umschlag befand sich ein Bescheid, eine Aufforderung zur Zahlung des Höchstbeitrags von 140 Euro für das zweite Halbjahr 2018. Dieser Betrag entspricht Jahresbruttoeinkünften von 70.000 Euro. „Die dürfte von den hier Anwesenden kaum einer in der Tasche haben“, sagte eine Besucherin ins Saal-Mikrofon. Sie nannte ihren Namen nicht, andere taten es dagegen.